Der Künstler Victor Pasemore (1908–1998) war ein großer Fan des Bauhaus. Viele seiner Arbeiten basieren auf der Lehre des Bauhaus. 1970 wurde sein Apollo-Pavillon in der englischen, neu entstandenen Stadt Peterlee fertiggestellt.
Die abstrakten und ineinander verschachtelten Beton-Kuben des Apollo-Pavillons erzeugen eine starke räumliche Präsenz. Es ist ein Wechselspiel zwischen schweren Volumina und Leerräumen. Die Kubatur ist in ihrer Vielfalt kaum greifbar.
Die Künstler Mader Wiermann reagieren mit einer, zunächst zweidimensionalen, abstrakten und auf schwarz-weiß reduzierten Bespielung, die virtuell durch das Gebäude gelegt wird.
Bei der Licht-Inszenierung entsteht erst auf der Oberfläche des Pavillons die dritte Dimension – durch den „Widerstand“ der Architektur. Die so entstehenden Strukturen bewegen sich ohne Einflüsse aus dem 3D-Raum auf dem Gebäude – ohne Interpretation durch zusätzliches Licht. Sie bringen ihre eigene 2D-Helligkeit mit, können so „durch das Haus fließen„ und es umformen. Sie sind von überall gleichwertig sichtbar.
„Einschübe“ fixieren die Bespielung kurzfristig auf dem Haus. Dreidimensionales, frei bewegliches Licht fungiert wie eine Art Gegenspieler zu den abstrakten, fließenden Strukturen. Durch den Schattenwurf ist es an die Hausoberfläche gebunden, aber es kann sich über die Bewegung in individuelle farbige Lichter aufspalten – um dann aus RGB wieder weißes Licht zu formen.
Lichtinszenierung Apollo-Pavillon
Künstler: Mader Wiermann
Komponist: Thomas A. Troge
Produktion: Artichoke, London
UV Mapping: QED Production
Auftraggeber: Durham County Council
4x 20.000 ansiLumen Laser Projektoren, 1 synchron Einheit, 6 Audio Kanäle
Fotos: Harry Riccardo und The Estate of Victor Pasmore
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