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Arbeitsort ist Lebensort

Innenarchitekten schaffen Arbeitsumgebungen für ein lebenswertes Arbeitsumfeld
Arbeitsort ist Lebensort

Arbeitsplätze sind Lebensorte geworden – wir verbringen dort viel Zeit. Den Wandel der Arbeitswelt im Sinne der Menschen zu gestalten, setzt viel Sensibilität, Wissen und Differenzierungsvermögen voraus. Innenarchitektinnen und Innenarchitekten sind unersetzliche Partner, um gemeinsam mit Bauherren und Nutzern Lösungen zu erarbeiten.

Vera Schmitz, Innenarchitektin BDIA, Architektin dwb, CEO efficientia

Räume prägen den Menschen und seine Handlungen. Die Wahrnehmung von Räumen geschieht immer aus einer individuellen Perspektive heraus. Je nach Form, Größe, Materialität, Klang, Geruch, Lichtfarbe, Temperatur, Öffnungen, Ausblicken und Gestalt eines Innenraumes kann das subjektive Befinden durch diese Umgebung beeinflusst werden. Die Entwicklung von nutzerspezifischen Raumorganisationen, die Schaffung von Beziehung von Menschen, Räume und Funktionen untereinander im Gesamtkontext – hier beginnt das klassische Aufgabenfeld der Innenarchitektinnen und Innenarchitekten. Für Menschen Umgebungen zu schaffen, die geeignet, angemessen und lebenswert sind – natürlich auch am Arbeitsplatz.
Immer ist ein konkreter analoger Raum die Hülle für den Arbeitsprozess, das Ergebnis, den Menschen. Die Digitalisierung unserer Arbeit hat staubige Werkstätten, zugige Hallen und Aktenberge in moderne Computerarbeitsplätze verwandelt. Roberts Lemkes Quiz „Was bin ich?“ wäre heute nur noch ein absurdes Ratespiel – jeder Kandidat würde das Bedienen einer Computertastatur mimen. Wo früher Maschinen, Geräte und manuelle Abläufe einen Arbeitsplatz prägten, müssen heute oftmals austauschbare Möbel das Szenario „sinnvoller, identitätsstiftender und effizienter Arbeitsplatz“ erschaffen. „Creativity Works“: Das Motto der Orgatec 2016 macht neugierig, denn Kreativität ist ein Schlüsselbegriff. Jedoch: Das Potenzial eines auf Kreativität ausgerichteten Raumkonzepts ist schwer zu fassen.
Definition Kreatives Arbeiten
Kreatives Arbeiten kann vieles bedeuten. Motivation, Entfaltung und Zufriedenheit – schwer messbar. Menschen sind keine Tomatenpflanzen in Gewächshäusern, denen festgelegte Portionen an Wasser und Licht für ein optimales Ergebnis verabreicht werden können. Menschen sind launische und unberechenbare Individuen. Sie sind wählerisch und verhalten sich irrational. Räume und deren Ausstattung können am Arbeitsplatz einen klaren und einladenden Rahmen bieten. Räume zum Arbeiten verdienen uneingeschränkt planerische und gestalterische Aufmerksamkeit. Messen wie die Orgatec sollten für Innenarchitektinnen und Innenarchitekten Labore sein, die Innovationen und Visionen präsentieren, um die eigene Gestaltungsphilosophie auf den Prüfstand zu stellen, neue Ideen zu entdecken und den Blick für zukünftige fachliche Herausforderungen schärfen zu können.
Die Entwicklung idealer, wettbewerbsfähiger Arbeitsplätze erfordert heute eine Verschmelzung von wissenschaftlichen Erkenntnissen, technischer Innovation, Design und Innenarchitektur wie an kaum einem anderen Ort. Entscheidend sind die räumlichen Gegebenheiten, die ein stundenlanges Verweilen vor dem Rechner zu einer motivierenden und gesunden Handlung machen, die zu Bewegung, Abwechslung und Kommunikation einladen. Auftraggeber, Nutzer und Planer von Arbeitswelten müssen ihre Entscheidungen im Spannungsfeld zwischen Tradition und Trendgehorsam treffen.
Arbeit darf nicht sinnentleert auf eine reine Gewinnmaximierung ausgerichtet sein, gute Arbeit braucht Muse und Freude. Der Raum ist ein wesentlicher Faktor für Wohlbefinden und Inspiration. Stepstone, größtes Onlineportal für Jobs in Deutschland, hat 2011 in einer Studie nachgefragt, was ein Unternehmen für Arbeitnehmer reizvoll macht. Eine „gute Arbeitsumgebung und Ausstattung“ (83%) liegt auf dem ersten Platz noch vor „finanzielle Anreize“ (75%). Ein eindeutiges Votum für eine sorgfältige Planung von Räumen und eine Auseinandersetzung mit den Bedürfnissen von arbeitenden Menschen.
Wissen um Potenzial
Bauherren und Nutzer sollten mit Planern diese „gute Arbeitsumgebung“ erarbeiten und festlegen, wie die Räume im Bestand oder Neubau optimal in wirtschaftlicher und gestalterischer Hinsicht organisiert werden können. Denn Arbeitsplatzgestaltung ist mehr als nur das Aussuchen und Anordnen von Möbeln – das wissen Innenarchitektinnen und Innenarchitekten. Immer sollte ein räumliches und gestalterisches Gesamtkonzept entwickelt werden, das den Bogen von der Erfüllung der Arbeitsaufgabe hin zu den Prozessbeteiligten, den Menschen spannt. Demografischer Wandel, Fachkräftemangel und Integration sind dabei essenzielle gesellschaftliche Herausforderungen. Arbeitgeber tragen viel Verantwortung, vor allem ein wirtschaftliches Risiko. Für Arbeitnehmer können schlechte räumliche Situationen ebenso belastend sein wie permanente Erreichbarkeit durch digitale Kommunikation. Das Rad der Entwicklung will niemand zurückdrehen. Doch was ist kurzlebiger Hype und was tragfähige Innovation? Welche Bedürfnisse haben die Mitarbeiter? Welche Rahmenbedingungen entscheiden über die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens? Die richtigen Antworten für eine Arbeitswelt der Zukunft lassen sich mit Innenarchitektinnen und Innenarchitekten finden.
Alle Projekte stammen aus dem BDIA Handbuch Innenarchitektur 2016/2017.
Vera Schmitz Innenarchitektin BDIA, Architektin dwb, CEO efficientia
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