Welche Entwicklungen verändern in besonderem Maß die Büroarbeit?
Besonders die rasant fortschreitende Digitalisierung, aber auch neue Technologien und Globalisierung, veränderte Arbeitsmethoden und Organisationsstrukturen. Das klassische Büro löst sich auf, Grenzen verschwimmen, Raumstrukturen öffnen sich. Kommunikation, Co-Working, Kreativität, Wissensarbeit, Mobilität und Agilität prägen unser Tun. „Work-Life-Blending“ nimmt zu: Arbeit, Freizeit und Familie fließen ineinander, Zufriedenheit und Well-Being gewinnen an Wert.
Wie wirkt sich die Digitalisierung auf die Innenraumgestaltung aus?
Durch die Digitalisierung wird die Arbeitsleistung flexibler: Der Schaffende kann seine Leistung häufig unabhängig von festen Arbeitszeiten oder von räumlichen Abhängigkeiten erbringen. Physische Treffen sind wichtig für soziale Kontakte und für das Klären komplexer Sachverhalte oder anspruchsvoller Teamaufgaben, die ein Face-to-face sinnvoll machen. Die Folge ist, dass Menschen ihre Arbeit in wechselnden Situationen erledigen möchten – von Kuschelecken bis Sofas, vom Stehtisch in der Cafeteria bis zu Orten absoluter Stille, um sich konzentrieren zu können. Darauf muss die Innenarchitektur mit Innenausbau, Möbeln, Akustik und Licht eine Antwort finden. Das Büro als Werkstatt, in der Tisch und Stuhl ergonomische Werkzeuge sind, ist nur noch eine von vielen möglichen Arbeitsumgebungen.
Was trägt zu einer motivierenden Büroatmosphäre und damit zur Arbeitgeberattraktivität bei?
Die Qualität der Umgebung hat einen so subtilen wie unmittelbaren Einfluss auf die Qualität unserer Arbeit: Einrichtung und Formensprache, Materialien und ihre Verarbeitung wirken auf unsere Stimmung. Ein inspirierendes, kreatives Arbeitsumfeld fördert die Motivation, stimuliert die Leistung und unsere Innovationsfähigkeit. Zugleich ist die Architektur stets Ausdruck der Kultur und der Identität von Unternehmen. Nach innen ist sie Teil des eigenen Verständnisses, nach außen zeigt sie die Wertschätzung der Kunden.