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Vernünftig sitzen

Interview mit Holger Jahnke, Vorstand Marketing und Vertrieb der Sedus Stoll AG
Vernünftig sitzen

Mit seiner Marke „Sedus ergo+“ spricht Sedus Stoll Endkunden an, die Rückenbeschwerden vorbeugen wollen. Dazu schlägt das Unternehmen neue Wege ein. Welche das sind, erläutert Vorstandsmitglied Holger Jahnke.

Das Interview führte Gabriele Benitz.

Mensch&Büro: In einem früheren Interview unserer Zeitschrift sagten Sie, dass Sie die Internationalisierung der Sedus-Gruppe vorantreiben wollen. Was ist seither passiert?
Jahnke: Innerhalb von drei Jahren steigerten wir unsere Exportquote von 30 auf 40 Prozent. Wir konzentrieren uns als mittelständisches Unternehmen auf den europäischen Markt. Insgesamt verzeichneten wir im letzten Jahr ein zweistelliges Umsatzwachstum, wobei wir mehr Tische und Stauraummöbel als Stühle und Sessel verkauften.
Welche Vertriebswege nutzen Sie?
In erster Linie stützen wir uns auf den Bürofachhandel. Hinzu kommen derzeit sechs Großkunden. Denen bieten wir Beratungsleistungen, vermitteln etwa Leuchten und Teppichböden – ein umfassendes Programm. Der Fachhandel übernimmt die Abwicklung vor Ort.
Seit einem Jahr ergänzt die Marke „Sedus ergo+“ das Portfolio. Welche Zielgruppe sprechen Sie damit an?
Wir wollen Menschen dabei unterstützen, während ihrer Lebensarbeitszeit vernünftig zu sitzen. Unser Angebot umfasst die Produkte selbst, die Bürodrehstühle „black dot plus“ und „swing up plus“ sowie zwei Varianten des Schreibtischs „temptation C plus“. Bei der Entwicklung der Möbel arbeiteten wir mit Medizinern und Physiotherapeuten zusammen. Die modifizierten Stühle der neuen Marke weisen standardmäßig Klimabezüge, atmende Polsterungen und andere Konturen auf. Wir vertreiben die Produkte der Marke Sedus ergo+ über den Orthopädiefachhandel. Damit einher geht die individuelle Beratung durch Physiotherapeuten.
Sie beschreiten also andere Vertriebswege, weil Sie Endkunden anspre-chen wollen, die gesundheitliche Probleme durch das viele Sitzen haben oder diesen vorbeugen wollen.
Ja. Diese Menschen haben ein großes Gesundheitsbewusstsein und sind bereit, selbst Geld für gute Stühle und Tische auszugeben – auch am Arbeitsplatz. Dabei können sie von Zuschüssen der Deutschen Rentenversicherung sowie der Fürsorge- und Krankenkassen profitieren.
Wer macht die Betroffenen auf das Sedus-Angebot aufmerksam?
Physiotherapeuten, Orthopäden und Betriebsärzte. Die wiederum greifen auf unser internes Know-how zurück. Wir haben eigens einen Gesundheitsmanager eingestellt, zwei Physiotherapeuten sollen folgen. Zudem haben wir eine eigene Homepage „Sedus ergo+“ kreiert, wir bieten Schulungen an und arbeiten mit Reha-Kliniken zusammen. Wir verstehen unsere neue Marke als langfristiges Projekt. Damit bleiben wir zukunftsfähig, denn gerade junge Leute haben ein starkes Gesundheitsbewusstsein.
Sie sind stellvertretender Vorstandsvorsitzender des bso Verband Büro-, Sitz- und Objektmöbel e. V. und damit im Beirat der Branchenfachmesse Orgatec. Was erwartet die Besucher der Messe im kommenden Oktober?
Das Dachthema der Messe lautet „creativity at work“. Damit wollen wir fünf Megatrends abbilden: Entwicklung zur Wissensgesellschaft, Entwicklung zu Metropolregionen und damit verbundene Flächenverdichtungen, Integration von Technik in Möbel, Sensorik und Tracking von Daten sowie flexiblere Arbeitszeitmodelle.
Moderne Bürowelten werden immer wohnlicher. Was bedeutet das für die Büromöbelindustrie?
Womöglich werden die Orgatec und die Messe imm in Köln in den kommenden Jahren in einigen Bereichen ähnlicher. Aber aus unserer Sicht als Büromöbelhersteller muss es darum gehen, solche Produkte herzustellen, an denen Menschen fünf und mehr Stunden am Stück produktiv arbeiten können, ohne dass es für sie unbequem wird. Die Produkte müssen deshalb andere ergonomische Anforderungen erfüllen als Möbel für das private Umfeld. Neben Design spielen im Büromöbelmarkt Gesundheit und hohe Funktionalität eine stärkere Rolle als im Wohnmöbelmarkt.
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