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Im Umbruch

Leonardo
Im Umbruch

Leonardo ist mächtig in Bewegung geraten: ein neuer Showroom, vielfältige Beziehungen zu internationalen Designern und nun unter der Marke Leonardo Living auch Möbel. md hat mit Oliver Kleine vor Eröffnung der ersten Leonardo-Hausmesse ‚Vision to Concept‘ gesprochen.

md: Herr Kleine, gibt es den typischen “Leonardokäufer”?

Oliver Kleine (muss nicht lange überlegen): „Vor allem Frauen mittleren Alters. Wir arbeiten aber auch daran, dass unsere Käufer zunehmend „unisex“ sind. In schätzungsweise sechzig Prozent der deutschen Haushalte finden Sie schon heute Trinkgläser und Accessoires von Leonardo.“
md: Vielleicht werden es künftig auch Leonardo-Möbel sein. Ihre Expansion in diesen Bereich ist bemerkenswert, ebenso Ihr Ausbau des Glassortiments. Haben Ihre Kunden schon verstanden, was bei Leonardo passiert?
Oliver Kleine (nachdenklich): „Wir sind ein mittelständisches Unternehmen und überlegen sehr genau, wie wir unsere Kapazitäten einsetzen. Wir können den Markt nicht mit aufwändigen Werbekampagnen sensibilisieren. Außerdem sind wir davon überzeugt, dass wir human beziehungsweise eher langsam wachsen müssen. Dem entsprechend wird der Wandel unserer Marke von einer Glasmarke zu einer „Lifestylemarke“ Zeit in Anspruch nehmen – dafür aber gut nachvollziehbar und nachhaltig sein.“
md: Was lässt sich das Unternehmen denn einfallen, um ein jüngeres, auch männliches und in Sachen Design anspruchsvolleres Publikum zu erreichen? Sie gehen ja in diesem Herbst zum ersten Mal nicht auf die „Tendence“, eine bis dahin für Leonardo wichtige Messe.
Oliver Kleine: “Bei aller Expansion halten wir es für angebracht, uns in manchen Bereichen zu konzentrieren. In wenigen Tagen eröffnen wir im glass cube unsere erste Hausmesse; eine Messepräsenz in Frankfurt halten wir daher zumindest in diesem Jahr nicht für möglich. Auf einem Messestand stehen uns etwa 750 Quadratmeter zur Verfügung, während wir hier in Bad Driburg auf der ‚Vision to Concept auf 3000 Quadratmetern unser Sortiment zeigen können.“
md: Das leuchtet ein. Aber können Sie denn alle wichtigen Händler dazu bewegen, nach Bad Driburg zu kommen?
Oliver Kleine: “Auch das sehen wir langfristig. Für uns steht im Vordergrund, dass wir die Wärme des Unternehmens vermitteln wollen und uns hier im glass cube für den einzelnen Besucher abseits des Messetrubels mehr Zeit nehmen können. Das ist gerade in dieser Phase des Umbruchs wichtig. Wer hier war, ist von der Entwicklung bei Leonardo begeistert. Und das spricht sich herum.“
md: Sie führen das Unternehmen seit 2005. Sind die strategischen Veränderungen ausschließlich Ihr Werk?
Oliver Kleine: “Eben war mein Vater noch hier, der ja auch im Beirat tätig ist und mit dem ich mich eng austausche. Ich habe das große Glück, dass ich in einem Familienunternehmen aufgewachsen und seit Kindesbeinen an vom Glas umgeben bin. Das fließt natürlich alles ein. Aber es stimmt: Seit vier Jahren bin ich allein verantwortlich. Im Unterschied zur Geschäftsführung meines Großvaters und Vaters halte ich es für sinnvoll, das Kerngeschäft mit Glas auch auf andere Bereiche auszuweiten.“
md: Im Internet ist zu sehen, dass Sie eine Schmuck-Kollektion zur ProSieben-Erfolgsshow ‚Germany’s Next Topmodel‘ auf den Markt gebracht haben.
Oliver Kleine: “Sehen Sie, das Internet bietet uns hervorragende Möglichkeiten der Kommunikation! Wir haben auf diesem Weg die Chance, die Menschen mit Leonardo zusammenzubringen. Das funktioniert auch ohne klassische Anzeigenwerbung. Die Botschaft, die wir mit Leonardo vermitteln, lautet: Zusammen mit den vertrauten Glasprodukten bieten wir mit Leonardo-Schmuck auch Glas zum Anziehen und mit den Möbeln Glas zum Einrichten. Leonardo hat als Marke über 150 Jahre eine starke Strahlkraft erworben. Das erlaubt es uns nun, auch andere Produkte darunter zu führen.“
md: Von den Wölkchen im blauen Leonardo-Logo wollten Sie sich aber bisher noch nicht trennen?
Oliver Kleine: “Wachstum und Veränderungen sollen bei uns organisch geschehen. Das Logo ist zutiefst vertraut. Deshalb werden wir es mit Bedacht weiterentwickeln, hin zur Wolke des 21. Jahrhunderts! Zudem ist es wichtig, das Sortiment in seiner ungewohnten Breite klar zu strukturieren. Den Schmuck gibt es im Schmuckfachhandel oder in einem der neun Leonardo-Stores. In den Stores und im angestammten Fachhandel mit über 2900 Stützpunkten allein in Deutschland finden Sie vor allem unser Stammsortiment mit Gläsern und Geschenkartikeln. Und die Möbel vertreiben wir unter der Marke ‚Leonardo living‘ mit den Untermarken ‚Leo kitchen‘, ‚Leo living‘ und ‚Leo bath‘ seit 2009 im Möbel- beziehungsweise im Sanitär- und Küchenfachhandel. Parallel zur Ausweitung unseres Sortiments wollen wir unser Stammsortiment stärken. Unsere Kernkompetenz aber ist das Glas!“
md: Sind es vor allem die externen Designer, die dem Stammsortiment Impulse geben? Es sind ja die großen Namen, die man in Zusammenhang mit Leonardo hört: Ross Lovegrove, Michael Graves, Sebastian Conran …
Oliver Kleine: “… Karim Rashid, Ulf Moritz, Phönix Design und andere. Im Haus haben wir ein 8-köpfiges Designteam, das sich sehr gut mit den externen Designern ergänzt. Der Vorteil unserer Inhouse-Designer ist zudem das große Know-how über die Verarbeitung von Glas. Manche unserer internationalen Designpartner sind mit dem Werkstoff noch nicht vertraut; dann dauert es etwas länger, bis ein Entwurf in die Serie gehen kann. Wir haben jedoch bei den Designerkollektionen keinen Zeitdruck. Es ist natürlich schön, wenn man, wie wir jetzt zur Hausmesse, neue Produkte zeigen kann, diesmal von Sebastian Conran. Über die Jahre ist zwischen uns allen viel Sympathie entstanden. Wir wollen auch die Spannung und Vielfalt nicht mehr missen, die durch den Austausch entsteht. Außerdem ist es wichtig, sich immer neu zu überlegen, wie man den Menschen Glas näher bringen kann. Impulse aus anderen Branchen wie der Mode und Automobilindustrie, sind wichtig. Trends werden dort eher sichtbar als in unserem Bereich; und diese Impulse tragen auch die internationalen Designer in unser Unternehmen.“
md: Was interessiert denn umgekehrt Sebastian Conran oder Ross Lovegrove an Leonardo?
Oliver Kleine (mit Nachdruck): “Es gibt weltweit kein Unternehmen, das mit Glas konzeptionell so umgeht wie wir! Es ist sicherlich die Neugier, sich auf diesen Werkstoff einzulassen. Und nicht zu vergessen: wir sind alle Liebhaber der guten Form. Unser Anspruch, modernes Design für einen erschwinglichen Preis anzubieten und damit vielen Menschen zugänglich zu machen, ist für uns alle etwas ganz Entscheidendes.“
Das Gespräch führte Heike Bering
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