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Monika Lepel im Interview

Interview mit der Innenarchitektin von Lepel & Lepel
Monika Lepel im Interview

Monika Lepel im Interview
Der Grundriss und die Art und Weise, wie ein Raum eingerichtet ist, sagt viel darüber aus, wie in ihm gearbeitet wird – eine Beziehung, in der beide Faktoren einander gegenseitig bedingen und beeinflussen. Passend dazu lautet das Motto des Kölner Architektur- und Innenarchitekturbüros Lepel & Lepel „Beziehungen bauen“.

Inwiefern spiegelt heutige Büroarchitektur einen veränderten Blick auf Arbeitsformen und Hierarchien wider?
Monika Lepel: Der Wandel, der sich im Office-Bereich seit Langem vollzieht, ist in erster Linie ein Beziehungswandel. Früher wurden einzelne Menschen in Kämmerchen gesperrt und arbeiteten Dinge ab, die ihnen von oben gesagt wurden. Jetzt haben wir es eher mit Gruppen zu tun, die Lösungen erarbeiten oder überhaupt erst mal Fragestellungen formulieren. Der Mitarbeiter steht heute immer häufiger vor der Frage: „Was tue ich an diesem Tag und wo ist dazu der passende Ort?“
Wie verändert das die Planungsarbeit?
Wir müssen den vorhandenen Platz besser ausnutzen. Für die neue Idee von Arbeit brauchen wir verschiedene Arbeitsangebote in einer Fläche. Für den Mitarbeiter bedeutet das eine neue Art, mit gemeinsamen Flächen umzugehen. Er ist dort stärker ansprechbar, als wenn er zurückgezogen arbeitet.
Welche Überlegungen schließen sich an, wenn die grundsätzliche Aufteilung der vorhandenen Flächen geklärt ist?
Flächenoptimierung ist das eine. Danach stellt sich die Frage: Was soll das Lebensgefühl, die Aussage einer Fläche sein? Sonst braucht man ja keinen Innenarchitekten. Wie sind die Oberflächen beschaffen, wie ist das Licht? Wie sehen die Kommunikationsorte aus und wie sind sie mit den Arbeitsplätzen verbunden? Bei solchen Fragen nehmen wir uns so viel Freiheit, wie nötig ist, um das Ziel gut zu erreichen.
Was hat größeren Reiz: eigene Ideen zu entwickeln und umzusetzen oder sich von den Vorstellungen der Auftraggeber herausfordern zu lassen?
Als Innenarchitekten sind wir darauf eingestellt, mit gebauten Vorgaben und einem gewissen Anforderungsprofil des Nutzers zu starten. Das machen wir gern und deshalb wohl auch so erfolgreich. Am liebsten ist es uns, wenn die Kunden mit einer klaren Fragestellung und einer klaren Vorstellung von ihrem Unternehmen an uns herantreten. Schließlich geht es darum, die Beziehungen, die zum Erreichen der unternehmerischen Ziele wichtig sind, perfekt in Raum umzusetzen. Das ist weit mehr als die bloße Entscheidung zwischen Rot und Gelb.
Wobei die Farbwahl ja trotzdem ein wichtiges Thema ist. Für den gelungenen Eindruck etwa der umgebauten Bereiche bei der UFA spielt sie eine große Rolle …
Farbe ist natürlich ein wichtiger Punkt, um Identität zu vermitteln. Das Blau in den Bürobereichen ist nicht nur aus der Corporate Identity der UFA abgeleitet. Menschen beim Film lieben Blau auch als gute Hintergrundfarbe. Hier bildet es durch seine Mattigkeit im Wechsel mit den warmen Farbtönen des Holzes einen guten Hintergrund, um kreativ arbeiten zu können. Und zu dem gewissen Glamour, der das Filmgeschäft auch ausmacht, fällt einem natürlich sofort Gold ein. Das haben wir bei der Einrichtung des Bistros aufgegriffen.
Haben Sie denn bei der Arbeit in Babelsberg tatsächlich etwas von diesem Glamour gefunden oder war es eher ernüchternd, dass es letztlich auch dort einfach um Büros geht?
Es ist beides. Natürlich wird dort auch ganz normal gearbeitet, Aber es gibt auch Büros, in denen Bambis und Goldene Kameras stehen, das ist schon eine gelebte Tradition und Identität. Vor allem aber trifft man dort auf unfassbar freundliche und aufgeschlossene Mitarbeiter. Da findet man eine Kultur von Umgangsformen, die sehr schön ist.
Das Interview führte Guido Diesing

Zur Person
Nach dem Studium an der Düsseldorfer Peter Behrens School of Architecture arbeitete Monika Lepel zunächst in verschiedenen Planungsbüros und Ateliers. 1993 gründete sie mit ihrem Mann, dem Architekten Reinhard Lepel, das Büro Lepel & Lepel Architektur, Innenarchitektur. 2002 und 2014 wurde sie mit dem Deutschen Innenarchitekturpreis ausgezeichnet. Außerdem erhielt sie für das Google Office Düsseldorf sowohl den Red Dot Design Award als auch den if Award.
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