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Ingo Krapf

Hochschullehrer im Portrait
Ingo Krapf

Ingo Krapf
Bereits als 14jähriger wusste Ingo Krapf, dass er Innenarchitekt werden wollte. Foto: © Ingo Krapf
Zunächst absolvierte Ingo Krapf eine Schreinerlehre, dann studierte er Innenarchitektur und Produktdesign in Kaiserslautern. Heute vermittelt er mit Leidenschaft seine Erfahrung und sein Wissen an die Studierenden der THGW in Trier.

Autorin Nina Shell

Sein Auslandsjahr im Rahmen seines Studiums an der ESTAB und Escuela de bellas Artes in Barcelona sieht Ingo Krapf bis heute als „Mind Expander“. Eine Erfahrung, die er auch heutigen Studierenden wünscht. Nicht nur, dass er dort von Koryphäen wie Enric Miralles gelernt hat, er war auch in große Projekte wie den Bau der Stadien für die Olympiade 1992 in Barcelona involviert. Ein weiteres Plus, das für Krapfs Berufsweg in den Anfängen entscheidend war: Der Auslandsaufenthalt führte ihn in die Selbstständigkeit, denn seinerzeit suchte ein Büro die extere Unterstützung eines Innenarchitekten, der spanisch sprach. Schon damals war sein Anspruch klar: „Ich wollte nicht die Welt verändern, ich wollte Räume bauen und verändern. Dabei war mir von Anfang an das Thema der Nachhaltigkeit wichtig.“

Extrem breites Spektrum

Ein zweiter Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist das Möbel- und Leuchtendesign sowie das Ausstellungsdesign. In diesem Bereich arbeitet er mit seinem Studienfreund der ersten Stunde, Matthias Bader, zusammen. „Wir haben uns seinerzeit etwa eine halbe Stunde vor unserer ersten Vorlesung kennengelernt, und sofort gewusst, dass wir später etwas zusammen machen wollen!“ Was Ingo Krapf schon während seines anfänglichen Berufswegs immer wieder seltsam anmutete, war die Tatsache, „dass der Innenarchitekturberuf nicht sehr deutlich umschrieben, sondern eher verwaschen in der Wahrnehmung scheint, dass hier bis heute das Klischee vorherrscht, man würde nur Räume möblieren und einrichten“. Dieser Gedanke führte ihn in die Lehre: „Nachdem unser Beruf ein extrem breites Spektrum umfasst, wollte ich die Leute unterstützen, die den Beruf erlernen wollen. Den Studierenden eine Grundlage bieten, aus der sie später schöpfen können.“

Dabei freut es ihn besonders, dass gerade der heutigen Generation die Nachhaltigkeit am Herzen liegt – genau wie ihm seit seinen Anfängen. „Innenarchitektur dreht sich ja immer um das Bauen im Bestand, egal ob ein Bau 500 oder 20 Jahre alt ist, letztes Jahr fertiggestellt wurde oder erst nächstes Jahr gebaut wird.“ Der umsichtige Umgang mit Ressourcen, mit vorhandenen Gegebenheiten ist hier ein spannendes Thema.

Auch das Ausstellungsdesign sei ein hochinteressantes Thema für die Studierenden – nicht nur inhaltlich, sondern weil sie ihre Projektergebnisse in größerem Rahmen zeigen können. So wurde eine Gruppe in einem vom Münchner Büro Schmidhuber & Partner eigens ausgelobten Wettbewerb auserkoren, einen der ‚Frames‘ auf der Sonderfläche zum Thema Innovationen im Rahmen der Domotex 2019 in Hannover zu bespielen. „Eine Herausforderung war hier, dass die beteiligten Studierenden im Vorfeld fast alle im Praktikum waren“, erläutert Krapf, „aber dank der technischen Möglichkeiten, die heute in jeder Hinsicht in unserem Beruf elementar sind, hat der Entwicklungsaustausch dennoch super geklappt.“

Die Grundidee , entsprechend dem Leitthema „Create & Connect“, bestand darin, vernetztes Denken und Planen für die Industrie auf einen digitalen Prozess umzusetzen. Es geht um die zu erwartenden Innovationen, den kreativen Entwicklungsprozess von Mustern, Strukturen, Bodenbelägen sowie unterschiedliche Arten von Oberflächen.

Universum von Strukturen

Das beginnt beim Schreiben eines Algorithmus, der Beschäftigung mit Computersoftware also, um Strukturen zu kreieren, die auf verschiedenem Wege, über 3D-Druck, über Lasercut oder 3D-Fräsen realisiert werden. Dabei entstehen Oberflächen, die unterschiedlich kombiniert werden können. „Der Gedanke war, ein Universum von Strukturen zu zeigen, von Mustern, die auch innerhalb dieses kleinen Rahmens komprimiert zusammengefasst werden können. Dabei hilft es natürlich, dass hier an der Hochschule geeignete Maschinen und Werkstätten zur Verfügung stehen.

Die Ergebnisse können direkt umgesetzt werden.“ Bei diesem, wie andernen Projekten, die während der Studienzeit entstehen, hilft die Unterstützung mit Wissen und Know-how durch Unternehmen wie Vitra, Design to Production, Ganter Interior oder Becker Brakel sowie ein Förderkreis innerhalb der Hochschule, mit dem umliegende Unternehmen finanzielle Unterstützung leisten.

Was die Hochschule Trier seit der Reformierung der Studiengänge ins Bachelor- und Mastersystem von Anfang an geboten hat, ist ein achtsemestriger Bachelor-Studiengang. „Anfangs hat das zwar die Anzahl der Bewerber etwas reduziert“, so Krapf – „mittlerweile ist es aber hochinteressant für die Studierenden, sich dann auch mit einem Bachelorabschluss mit fundierter Ausbildung offiziell als Innenarchitekt bzw. Innenarchitektin bezeichnen zu können. Dies ist ja erst nach acht Semestern Studium möglich.“ Dabei interessieren sich nicht nur Studierende aus Deutschland für die Ausbildung in Trier, auch aus den Nachbarländern Belgien und Luxemburg gibt es viele Bewerber. Und auch der internationale Austausch kommt in Trier nicht zu kurz: „Wir pflegen seit Jahren ein Netzwerk nach Asien, mit Kontakten und Kooperationen in Taiwan, China, Japan und Korea.

Ebenso besteht ein Austauschprogramm mit den USA sowie europäischen Ländern wie Frankreich, Spanien, Italien, Großbritannien, Dänemark und Schweden“ Hier wie in grundsätzlich allen Projekten schätzt Ingo Krapf besonders den fachlichen Austausch.


Ingo Krapf (*1968) hat seit 2007 die Professur für Design, Produkt und Ausstellungsdesign an der HTWG Trier, PMAD Department, inne. Daneben gründete er ein eigenes Büro IKID (Ausstellungsdesign, Ladenbau, Erstellung von Studien) und ist mit seinem ehemaligen Kommilitonen im Büro Matthias Bader & Ingo Krapf tätig, Letzteres mit dem Fokus auf Möbel- und Leuchtendesign.

www.ingokrapf.de

Weitere Hochschullehrer im Portrait


Foto: ©Hochschule Trier

Hochschule TrierFachrichtung Innenarchitektur

Studiengänge:

B. A. Innenarchitektur und M. A. Innenarchitektur

Bachelorstudiengang Innenarchitektur
Abschluss: Bachelor of Arts (B. A.) Innenarchitektur

Studienbeginn: Sommer- und Wintersemester

Dauer: 8 Semester
(davon 1 Praxissemester/Auslandssemester)

Workload: 240 ECTS

Absolventen: ca. 40 pro Jahr

Masterstudiengang Innenarchitektur

Abschluss: Master of Arts (M. A.) Innenarchitektur

Studienbeginn: Sommer- und Wintersemester

Dauer: 2 Semester

Workload: 60 ECTS

Absolventen: ca. 10 pro Jahr

www.ina-trier.de

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