Innenarchitekten erklären ihre Lieblingsprojekte. Moritz Köhler gründete sein Stuttgarter Büro Studio Komo vor acht Jahren. Vor einem Jahr fand der Umbau der eigenen Büroräume statt. Herzstück des Office ist der Tisch für das ganze Team.
Als Innenarchitekt sein eigenes Arbeitsumfeld zu gestalten ist wahrlich eine Herausforderung. Moritz Köhler führt im Interview durch die Räume seines Stuttgarter Büros und erklärt, was nach drei Jahren Planungszeit im Ergebnis herausgekommen ist.
Keine Angst vor Farben
Willkommen im Büro für Innenarchitektur – Studio Komo. Moritz Köhler wie auch sein Büropartner René Rauls fanden, dass das eigene Büro auch Aushängeschild für ihre Arbeit ist. Angst vor Farbe gab es nicht. Angst vor Formen genauso wenig. Die Büroräume liegen im Stuttgarter Süden in einer ehemaligen Hinterhof-Schlosserei.
Moritz Köhler: „Mehr als drei Jahre haben wir Ideen und Details – „gefühlt 5 Milliarden“ – entwickelt und teilweise wieder verworfen.“
Büro darf mehr als Arbeitsstätte sein
Café, Shop oder Office? So ganz klar ist das nicht, wenn man Studio Komo betritt. Das begründen die Innenarchitekten mit ihren Inspirationsquellen, die vielseitig sind. Und ihr Büro darf mehr als Arbeitsstätte sein. Hier kann man zusammen einen Kaffee trinken, sich mit Kunden/Freunden austauschen oder vielleicht temporär einen Art Mini-Shop implementieren. Who knows?
Showroom auch Visitenkarte
Der Schriftzug auf der gläsernen Einganstür lässt keine weiteren Fragen offen. Die beiden Inhaber sind mit dem Ergebnis nach dem Umbau des Gebäudes mit originalen Backsteinwänden mehr als zufrieden. Nun arbeiten sie in einer Art Showroom, der auch Visitenkarte ist. „Hallo Schönheit!“
Herzstück der Studio Komo-Räume
Der Runde Tisch im Vordergrund ist mobil verstellbar und kann für Kundengespräche wie auch als Abschluss für die Working Bench dienen. Das Herzstück der Studio Komo-Räume ist dieser Teamtisch, an dem das fünfköpfige Team stehend und sitzend arbeiten kann.
Wenn ein Innenarchitekt plant
Details müssen selbstverständlich stimmen, wenn ein Innenarchitekt plant: So befindet sich in dem selbst entworfenen Arbeitstisch ein Fach für technisches Equipment und Ladestationen für diverse Geräte. Die Oberfläche ist eine simple Küchenarbeitsoberfläche, die perfekt ins Farbkonzept passt.
Materialproben im Studio Komo
Innenarchitekten arbeiten täglich mit Materialproben, die ihren Platz brauchen. Studio Komo hat sich dafür eine eigene Ecke im Büro reserviert. An der Wand finden sich wechselnde Mood-Boards und Collagen der aktuellen Projekte. Normalerweise bearbeiten die Stuttgarter drei bis vier Projekte zeitgleich.
Alle Mitarbeiter haben selbst Hand angelegt
So retro! Mit den eigenen Räumen will Studio Komo seine Vielseitigkeit und Kreativität zeigen, denn das Innenarchitekturbüro plant nicht nur Offices, sondern auch Shops, Restaurants und Messestände. Der Umbau fand 2019 statt, auch während das Team hinter Malerplanen weiterarbeitete. Alle Mitarbeiter haben selbst Hand angelegt.
Bürostuhl zum Stehen und Sitzen
Neues Büro, neue Stühle: Studio Komo hat sich im Rahmen der Orgatec 2018 besondere Modelle bei Arper bestellt, aber „Wir warten seit 1 1/2 Jahren auf die Lieferung“. Trotzdem blieben sie tapfer geduldig, denn „Es war schwer einen Bürostuhl zu finden, den man sowohl im Sitzen als auch im Stehen nutzen kann“.
Team Studio Komo
Zur Person
Moritz Köhler wie auch sein Büropartner René Rauls studierten Innenarchitektur in Wiesbaden. Bevor Köhler 2012 sein Büro gründete, sammelte er Berufserfahrung bei der Ippolito Fleitz Group. Moritz Köhler lehrt an der Hochschule für Technik in Stuttgart ‚Material & Farbe‘.
Bauherr/Projekt: Studio Komo
Standort: Stuttgart
Bauaufgabe: Innenarchitekturbüro
Innenausbau: Schreinerei Fügl
Fertigstellung: Mai 2019
Fotos: Philip Kottlorz
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