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Jana Vonofakos Innenarchitektin

Feines Verständnis für Materialien und Menschen
Jana Vonofakos

Mit ihrem feinen Verständnis für Materialien und Menschen hat Jana Vonofakos bereits viele Hotelprojekte realisiert. Mittlerweile gestaltet ihr Team auch Büros, Seniorenresidenzen und private Projekte.

Autorin Katharina Feuer

Ein Hinterhof im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen. In einem Rotklinkerbau befindet sich das Innenarchitekturbüro VRAI. Hier sitzt das fünfköpfige Team um Jana Vonofakos in einem großen Loft zusammen. Und hier führt die Innenarchitektin das Interview: „Wir haben keine Geheimnisse voreinander.“

Alle spüren, wie die Corona-Krise die Auftragslage der gesamten Branche beeinflusst hat. VRAI hat zum Glück mehrere Standbeine. Vor allem realisiert das Büro Hotelprojekte, die sich im gehobenen Preissegment bewegen. Zu Beginn der Pandemie wurde die Gestaltung eines Hotels verschoben. Immerhin nur verschoben.

Wir sind Dienstleister

Die anderen Standbeine sind Büroprojekte, private Auftraggeber und die Planung von Seniorenresidenzen. Im Laufe der Jahre kam so ein Thema zum anderen. Ihre Neugierde und die Lust, sich in neue Themen einzuarbeiten, kommen Jana Vonofakos zugute.

„Natürlich ist auch das 30. Hotel noch spannend“, bestätigt die 41-Jährige. „Jedes Projekt ist schließlich anders, aber es bereitet mir auch Freude, mich in neue Gebiete einzuarbeiten.

Um eine Seniorenresidenz ansprechend zu gestalten, mussten wir uns beispielsweise mit der Krankheit Demenz auseinandersetzen und entsprechende Aspekte beachten. Ein Schrank, der sich farblich von der Wand nicht abhebt, wird als solcher nicht wahrgenommen.“

Jana Vonofakos‘ Verständnis für gute Innenarchitektur: „Wir kämpfen für unsere Entwürfe, aber wir sind ganz klar Dienstleister und suchen eine gute Lösung für den Kunden. Deswegen gibt es keine typische VRAI-Ästhetik. Jedes Projekt schaut anders aus.“

Gutes Netzwerk

Zu ihrem ersten Büroprojekt kam sie „wie die Jungfrau zum Kinde“. Zunächst waren es nur eine Lobby oder Teilbereiche einer Arbeitswelt. Kürzlich hat ihr Büro einen Open Space mit über 4500 m2 Fläche fertiggestellt.

Im Gespräch mit Jana Vonofakos ergibt sich der Eindruck, dass sich in ihrem Berufsleben vieles gut gefügt hat. Angefangen mit dem Praxissemester bei JOI-Design in Hamburg während des Innenarchitekturstudiums in Hildesheim über die Diplomarbeit, die Peter Joehnk als Zweitprüfer begleitete, bis hin zur Festanstellung bei selbigem im Jahr 2005.

Gleich zu Beginn arbeitete sie an größeren Hotelprojekten mit, in einer Zeit, in der es sehr schwer war, als Innenarchitektin Arbeit zu finden. „Das war wie ein Sechser im Lotto“, sagt sie heute über diese Möglichkeit, in den Beruf zu starten.

Über zehn Jahre Erfahrung

Die Innenarchitektin sammelte über zehn Jahre Erfahrung. Im Großen wie im Kleinen: „Den Fehler, hochhackige Schuhe auf der Baustelle anzuziehen, macht man genau einmal!“

Mit den Projekten wuchs auch die Sicherheit und Souveränität, diese zu meistern, sodass der Schritt zum eigenen Büro 2015 nur ein kleiner war. „Das Büro war genau genommen mein Esstisch. Ich habe quasi bei null angefangen, war aber damals schon gut vernetzt.“ 2017 mietete sie ihre ersten Räume an.

Jana Vonofakos ermöglicht ihrem Team, alles machen zu können: „Ich fände es schrecklich, wenn eine Mitarbeiterin tagein, tagaus nur Details von Treppen zeichnen müsste“, untermauert die zweifache Mutter ihre Entscheidung. „Zudem hat jeder seine Schwerpunkte.“

Delegieren und vertrauen

Welche Eigenschaften haben ihr geholfen, ein eigenes Büro gründen und erfolgreich führen zu können? Die prompte Antwort: „Ich kann gut Aufgaben abgeben und vertraue meinen Mitarbeiterinnen. Ich kann gut verkaufen und präsentieren. Problemkunden kenne ich in der Form nicht. Das hat bei mir immer harmoniert.“

Von dieser Professionalität profitieren die Kunden spürbar. Etwa das Unternehmen Kappa Ingredients in Hamburg, für das VRAI das neue Headoffice entwarf. Hanseatisch sollte es sein, jedoch ohne gestalterisch in die Klischeekiste zu greifen: „Keine Taue, Boote und Möwen“ war für Jana Vonofakos gleich klar.

Größte Herausforderung waren die hohen Decken mit über 4,60 m – gestalterisch wie auch akustisch. Das Ergebnis und die Resonanz der Geschäftsleitung des Unternehmens sprechen für sich. Deren Statement: „Am Ende stand pünktlich und budgetkonform ein neues Büro, das alle unsere Wünsche erfüllt. … ein angenehmer Ort für Konzentration und Wohlgefühl. Mit VRAI gerne wieder!“

Hohe Materialkompetenz

Materialinnovationen und -entwicklungen verfolgt Jana Vonofakos gespannt. „Unsere Materialkompetenz ist hoch.“ Input erhält das Team durch Handelsvertreter, die das Büro besuchen, Messen wie die Heimtextil, imm und den Salone, aber auch die Stuttgarter raumprobe. Die vom bdia organisierten Werksführungen und persönliche Kontakte sind für die Gründerin wichtig.

Apropos: In Deutschland gründen immer noch weniger Frauen als Männer ein eigenes Unternehmen. Sie würde sich nicht als Vorbild für Frauen bezeichnen. Das liegt vielleicht daran, dass sie immer auf ihr Wissen und Können vertraut hat, unabhängig vom Geschlecht. Viel wichtiger ist ihr die Nachwuchsförderung, die ihr sehr am Herzen liegt.

Nachwuchsförderung

„Das ist auch einer der Gründe, weswegen ich mich im relativ jungen bdia-Landesverband Hessen engagiere. Dort baue ich die sozialen Medien auf. Und ich finde es spannend, junge Talente zu entdecken und zu fördern.“

Und zu halten. Es fällt auf, wie familiär das Miteinander im VRAI-Team ist. Gegen Ende des Gesprächs wird in der Kochnische des Studios bereits ein Snack für alle gezaubert. Ein gut gestärktes Team ist unschlagbar.


Jana Vonofakos

Jana Vonofakos studierte nach der Lehre zur Bauzeichnerin ab 2001 in Hildesheim Innenarchitektur. Bereits während ihres Studiums arbeitete sie in Hamburg im Büro JOI-Design, wo sie nach ihrem Abschluss 2005 nahtlos begann. 2015 folgten der Umzug nach Frankfurt und die Gründung des Büros V|R|A|I Interior Architecture. Neben der Hotelplanung liegt ein Schwerpunkt auf dem Bauen für die ältere Generation sowie privaten Bauten und Büros.

www.vrai.de

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