Werner Aisslinger hat einige Jahre in Mailand gelebt, kennt und liebt die Stadt. Der Designer über die Bedeutung des Salones und welche Veränderungen und Chancen er in Zukunft sieht.
Wie wirkt sich die zweite Verschiebung des Salone für Sie als Designer auf Ihre Arbeit bzw. Auftragslage aus?
Werner Aisslinger: Eigentlich nicht, denn die Welt funktioniert auch vom Homeoffice aus ganz gut und die Arbeit ist sogar effizienter als mit den wöchentlichen Businesstrips, die einem jetzt im Nachhinein relativ unnötig vorkommen.
Was macht den Salone aus? Was fehlt Ihnen?
Werner Aisslinger: Es fehlen natürlich der Input von den Shows, die man sieht und die Treffen mit der Designcrowd – für mich nach 30 Jahren Salone eigentlich das Hauptmotiv für die jährliche Milano-Woche.
Hat er an Strahlkraft verloren?
Werner Aisslinger: Wir alle testen gerade, wie Produkt-Launches auch digital funktionieren. Die Pandemie hat einen ungewollten aber zeitgemäßen Quantensprung in allen Arbeitsformen erzeugt. Das werden auch Messen nach der Pandemie spüren. Es wird in Zukunft mehr online passieren und Produkt-Launches geben. Viele Marken werden das Investment für große Stände in Mailand reduzieren und dafür kleine Events planen, aber Mailand wird global gesehen die einzige Messe bleiben, die relevant bleibt – wegen der internationalen Strahlkraft und dem einzigartigen Networking während des Salones.
Planen Sie, im Herbst nach Mailand zu reisen?
Werner Aisslinger: Das würde ich spontan entscheiden – ich hatte ja mal in Mailand gelebt, liebe und kenne die Stadt, deshalb gibt´s immer Gründe vorbeizuschauen … auch wenn´s nur die Designweek im Herbst ist.
Der Designer über Textilien im Raum
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