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René Hougaard entwirft Wohnmöbel. Designer Chat mit dem dänische Produktdesigner. md-mag.com

Muster brechen. Grenzen verschieben. Bis zum Limit.
René Hougaard

Mit Traditionen und Gewohnheiten zu brechen, ist gar nicht so einfach. René Hougaard studierte Architektur, um dann doch in die Fußstapfen der Familie zu treten. Der Designer entwirft Wohnmöbel und will dabei Vertrautes abstreifen.

Interview Katharina Feuer

René, du hast neben Möbeldesign auch Architektur studiert, arbeitest jetzt aber als Designer, warum?

René Hougaard: Ich komme aus einer Familie mit einer langen Tradition im Möbeldesign. Da wollte ich ausbrechen und habe Architektur studiert. Musste dann aber feststellen, dass mir die Prozesse zu lange dauern. Außerdem habe ich schon als Kind viel gewerkelt. Ich fühle mich jetzt mit der vielen Handarbeit am wohlsten.

Ausbrechen aus Gewohntem – das ist dein Ansatz beim Entwerfen?

René Hougaard: Auch. Ich will mit vertrauten Mustern brechen. Grenzen verschieben. Bis zum Limit.

Und warum?

René Hougaard: Ich glaube, dass die Verbraucher weiter sind, als wir denken. Sie sind experimentierfreudig und offen für Neues – bei Formen und Materialien. Aber viele Hersteller gehen lieber auf Nummer sicher.

Auf deiner Webseite ist zu lesen, dass eure Produkte einen möglichst kleinen ökologischen Fußabdruck hinterlassen sollen. Was tust du?

René Hougaard: Mein Team und ich, wir beobachten aufmerksam unsere Umgebung, die wachsende Urbanisierung der Welt. Wir wollen verstehen, womit wir es zu tun haben, und versuchen, mit unseren Entwürfen die Bedürfnisse der Menschen im sozialen und kulturellen Wandel zu treffen. Entwürfe für die Zukunft.

Das heißt konkret?

René Hougaard: Wir achten auf Material, Herstellung, Oberflächenbearbeitung, Qualität und Langlebigkeit der Produkte. Wir wollen 100 Prozent, wohl wissend, dass es oft nur zwei Prozent sind, die wir umsetzen können. Wir können nicht von einem Tag zum anderen alles ändern. Aber diese kleinen Schritte sind wichtig. Man muss die Grenzen, wie gesagt, immer weiter verschieben.

Mit deinem Stuhl ‚Trioh‘ hast du den Hersteller Becker Brakel an Grenzen der Machbarkeit gebracht.

René Hougaard: Ich arbeite schon länger mit dem Spezialisten für Formholz zusammen. Mein Entwurf des Stuhls für das Becker Design-Forum war ein weiteres gemeinsames Abenteuer. Ich glaube, ich habe sie weit mehr gefordert als manch anderer Designer.

Was macht ‚Trioh‘ besonders?

René Hougaard: Die Einheit der Sitzfläche und der Lehne. Sie sind aus einem Stück Formholz. Sitz und Rahmen unterstützen sich. Das macht den Stuhl stabil und leicht. Auch das war schwierig. Zudem ist ‚Trioh‘ stapelbar. Er repräsentiert meine Philosophie …

… von Schönheit?

René Hougaard: Der Ausgewogenheit zwischen ästhetischen, funktionalen und konstruktiven Details. Er wirkt vermeintlich einfach auf den ersten Blick. Beim genaueren Betrachten erkennt man seine Komplexität.

Jetzt fehlt nur noch ein Hersteller.

René Hougaard: Der Stuhl hat viel Aufmerksamkeit erhalten. Ich bin sicher, ich werde bald erfolgreich sein mit meiner Suche.

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Der dänische Produktdesigner René Hougaard (Jg. 1977) studierte Architektur und Möbeldesign an der Aarhus School of Architecture bis 2003, bevor er drei Jahre bei Designit A/S erste Erfahrungen als Designer sammelte. Mit einem Partner führte er fünf Jahre seinen eigenen Möbelladen. 2014 gründete Hougaard das Büro ARDE design studio.

www.arde.dk

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