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Luca Nichetto

Unterwegs in den Kulturen
Luca Nichetto

Seit Luca Nichetto ein zweites Studio in Stockholm eröffnet hat, ist sein internationales Renommee sprunghaft gestiegen.

Text: Heike Bering

md: Fast alle italienischen Designer haben ihre Studios in Mailand. Sie dagegen in Venedig und Stockholm. Wie kommt das?
Luca Nichetto: Alle sind überzeugt, dass man kein Designer sein kann, wenn man nicht in Mailand arbeitet. Ich wollte diese allgemeine Überzeugung immer untergraben und habe deshalb versucht, weit weg von Mailand erfolgreich zu sein. Natürlich bietet Mailand Designern einen guten Hintergrund, aber es ist nicht die einzige Stadt in Italien, in der Design möglich ist. Und schauen Sie sich doch mal eine Nachtaufnahme Italiens vom Satelliten aus an. Sie werden feststellen, dass die Städte in Norditalien keine Begrenzung zu haben scheinen. Man glaubt, es gäbe eine einzige riesige Stadt, die sich von Ost bis West quer über Norditalien hinweg ausbreitet. Ich glaube nicht, dass wir wie früher über “Städte” sprechen sollten. Wenn wir in der Lage sind, Produkte auf der anderen Seite der Welt herzustellen, dann müssen wir meiner Meinung nach auch in keiner bestimmten Region wohnen, um entwerfen zu können.
Wenn man sich bei Ihnen umschaut, sieht man jede Menge Modelle, Prototypen, Materialien und Skizzen. Wie arbeiten Sie und was inspiriert Sie?
Wir möchten für jedes Unternehmen, das uns beauftragt, eine authentische Sprache finden; es geht uns nicht darum, einen eigenen Stil zu prägen. Der erste Schritt bei der Entwicklung eines Produkts besteht darin, die Bedürfnisse eines Unternehmens zu verstehen. Danach erforsche ich die spezifische Typologie des Produkts, mache Skizzen und maßstabgerechte Modelle, und dann erstelle ich ein 3D-Modell am Computer, um Proportionen und Funktionalität zu prüfen. Bei einem Großteil meiner Arbeit geht es um alltägliche Objekte, und deshalb ziehe ich meine Inspiration aus den Bedürfnissen des täglichen Lebens. Ein Teil meiner Inspiration ist auf meine Neugier zurückzuführen und auf mein Anliegen, immer wieder neue Technologien und neue Materialien kennenzulernen. Aus meinen Reisen um die Welt schöpfe ich mein Verständnis für neue Kulturen und neue Lebensstile.
Auf der imm cologne im Januar 2013 haben Sie mit der Installation ‚Das Haus – Interiors on Stage‘ Ihre Idee des idealen Wohnhauses gezeigt. Was ist für Sie denn ein ideales Haus?
Ein Haus ist für mich ein ganzheitlicher Lebensraum, der sich der Natur öffnet. Die Übergänge von innen nach außen und innerhalb des Hauses sind fließend, und man spürt viel von der Persönlichkeit des Bewohners. Natürlich möchte ich in meinem idealen Haus mit eigenen Entwürfen leben, aber auch mit denen von Kollegen und Designklassikern von den “Meistern”. Was das Farbkonzept betrifft, habe ich mich von den Tönen skandinavischer Landschaften inspirieren lassen und von dem Pastell meiner venezianischen Heimat.

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