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Lasse Schnack über Bartmann Berlin, Küchen und Teamgeist

Über Bartmann Berlin, Küchen und Teamgeist
Lasse Schnack

Lasse ist nicht allein. Zusammen mit Sebastian Kunath und Robert Zeise führt er das Label Bartmann Berlin. Die Spezialität der Manufaktur: Maßanfertigungen und Möbeldesign. Über Küchen, Teamarbeit und Phil Collins.

Autorin Katharina Feuer

Eigentlich feiern sie in diesem Jahr Jubiläum. Denn die drei Produktdesigner und Tischler gründeten noch während des Studiums von Robert Zeise und Lasse Schnack ihre Werkstatt Bartmann Berlin. Damals, 2007, wollten sie nur einen Ort haben, an dem sie parallel zum Studium werkeln und bereits kleinere Tischleraufträge bearbeiten können. Die Gründung ihres eigentlichen Unternehmens, die Manufaktur und ihre Positionierung zwischen Gestaltung, Planung und Produktion ergab sich einige Jahre später, 2014. Naja, es ist also eigentlich nur ein kleines 15-jähriges Jubiläum.

Gestaltung, Planung und Produktion

Bitte demnach nur leise rufen: Hurray!

Aus drei Gründern, Freunden und diskussionsfreudigen Teamplayern ist mittlerweile ein 18-köpfiges Team gewachsen, sodass ein Umzug aus dem zweiten Hinterhof in Berlin-Kreuzberg mit der herausfordernden Logistik notwendig wurde. Jetzt haben sie 700 m² in einem alten Industriegebäude in Berlin-Tempelhof zur Verfügung. Ausreichend Platz, um Projekte voranzutreiben. Und derer haben sie viele.

Neben Maßanfertigungen, einer eigenen Möbelkollektion und der Zusammenarbeit mit Innenarchitekten und Architekten hat sich in den vergangenen zwei Jahren ein weiteres Standbein herauskristallisiert: Küchen. Zu Beginn der Coronapandemie brachen einige Aufträge von Restaurants weg. Aber es gab keinen Grund zur Sorge. Denn so, wie sich die eine Tür schloss, öffnete sich eine andere. Plötzlich fragten vermehrt Privatkunden eine Küche an. Schnell entwickelte sich die ‚bb Standard Küche‘. Ihre Merkmale sind der Werkstoff Holz und die Fronten aus Linoleum in Kombination mit Vollholzgriffleisten.

„Wir lieben Linoleum“

Lasse Schnack wiederholt, was auch auf der Webseite zu lesen ist: „Wir lieben Linoleum! Die matte Oberfläche hat eine angenehme Haptik, ist robust, pflegeleicht und wirkt besonders wohnlich bei offenen Wohnküchen. Der natürliche Werkstoff ist zudem nachhaltig“, zeigt sich der Designer begeistert.

Prinzipiell arbeitet Bartmann Berlin mit lokalen Produzenten und Herstellern zusammen. Die Lieferkette braucht keine Produkte aus China. Der Holzlieferant ihres Vertrauens sitzt in Süddeutschland.

Die drei Gründer sind ein gutes Team und konnten sich bisher den Luxus bewahren, dass jeder alles machen kann. „Das werden wir wohl ändern. Wir wollen uns stärker fokussieren.“ Aber gerade beim Entwurfsprozess gehen die drei immer noch in den gemeinsamen Dialog und in die Diskussion. „Das dauert vielleicht länger, und wir erstellen schon mal 20 oder 25 Prototypen eines Entwurfs, aber das Ergebnis ist einfach gut“, zeigt sich Lasse Schnack überzeugt. Aha, anspruchsvolle Teamplayer.

Lokale Materialien

Damit lässt sich wohl auch der Erfolg und das stete Wachstum des Mittelständlers erklären. Bartmann Berlin setzen auf hohe Qualität, nachhaltige, möglichst lokale Materalien und ein Design, das auch noch in einigen Jahren gefallen soll. „Unsere Produkte sollen ansprechend sein, in gewisser Weise zeitlos, damit sie lange gefallen und sich in ein bestehendes Ambiente gut einfügen können. Wir mögen die Vorstellung, dass eines unserer Möbelstücke mit seinem Besitzer alt wird und dann vielleicht vererbt wird.“

Dabei beziehen sie ihre Kunden und deren Wünsche bei der Planung ein, auch bei den Küchen. „Jede der Küchen fügt sich passgenau in den jeweiligen Innenraum ein. Wo andere mit Blenden arbeiten, weil sie nur über ein Standardmaß verfügen, nutzen wir jede Ecke“, betont Schnack die Vorteile einer Zusammenarbeit. „Von der ersten Idee bis zur Umsetzung haben wir alle Möglichkeiten im Haus.“

Wer ist Bartmann Berlin? Wie sind die drei zu ihrem Namen gekommen?

„Bei der Werkstatt im Kreuzberger Hinterhof gab es in den 1960er-Jahren ein Möbelgeschäft namens Bartmann. Davon haben wir noch alte Schilder und Banner gefunden. Irgendwie fanden wir das besser als unsere Initialien zu nehmen oder ähnlich dröge Assoziationen zu bemühen.“ Bartmann Berlin war geboren.

Beeindruckende Referenzen

Deutsche Bank, Deutsche Bahn, Kahla, Modiste Studio: Die Liste der Referenzen ist beeindruckend. Bei Phil Collins stutzt man aber. „Das ist ein Berliner Künstler, der macht tolle Sachen — hat aber nichts mit dem Sänger zu tun“, lacht Lasse Schnack.


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Foto: Morgan Hickinbotham

Bartmann Berlin

Tischler sind alle drei (v. l.): Sebastian Kunath (Jg. 1979), Lasse Schnack (Jg. 1980) und Robert Zeise (Jg. 1980). Noch während die beiden letzteren Produktdesign in Potsdam und Berlin studierten, gründete das Dreiergespann 2007 sein Unternehmen Bartmann Berlin. Vom Hinterhof in Kreuzberg zog die Manufaktur 2018 in ein Industriegebäude in Berlin-Tempelhof. Ihre Leidenschaft für Holz und besondere Details erkennt man in ihren Produkten.

www.bartmannberlin.de

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