Noch bis 25. Oktober ist im Textilmuseum Augsburg (tim) die Ausstellung „Amish Quilts meet Modern Art“ zu sehen. Dabei wird die Textilkunst der Amish People aus Nordamerika ausgewählten Werken zeitgenössischer Kunst gegenübergestellt.
Auf rund 1 000 Quadratmetern zeigt die Sonderausstellung rund 50 Quilts der christlichen Religionsgemeinschaft aus der Zeit zwischen 1890 und 1950 sowie Skulpturen, Videos, Bilder, Foto-Arbeiten, Installationen und Papierarbeiten von 22 Gegenwartskünstlern.
Vertreten sind dabei u.a. internationale Stars wie Mike Kelley (USA), Julio Rondo (Spanien) und Wade Guyton (USA), aber auch aufstrebende junge Künstler wie Sophia Süßmilch, Jan Kuck und Julius von Bismarck oder politische Künstler wie Beate Passow und Andrea Büttner. Eine der insgesamt größten Präsentationen mit sieben Werken wurde dem monochromen Münchner Maler Manfred Mayerle gewidmet.
Über Gattungsgrenzen hinweg
Durch das Zusammenspiel der historischen Quilts mit Werken zeitgenössischer Kunst eröffnen sich ganz neue Perspektiven. Bei der Gegenüberstellung der Werke ging es den Ausstellungsmachern allerdings nicht um rein formal-ästhetische Ähnlichkeiten.
Vielmehr erhebt sich das Ausstellungskonzept über Gattungsgrenzen, Zeit und Raum hinweg und strukturiert die Werke nach inhaltlichen Bezügen in 14 „Kapiteln“. Dabei stehen sich z.B. Themenpaare wie Ordnung und Chaos, Gemeinschaft und Individualität, Arbeit und Müßiggang oder auch Demut und Hochmut gegenüber.
„Antworten auf grundlegende Fragen unserer menschlichen Existenz“
tim-Museumsdirektor Dr. Karl Borromäus Murr verspricht überraschende und aufschlussreiche Einblicke in die Gründe sowie Abgründe gegenwärtigen Lebens. „Im spannenden Wechselspiel suchen die Objekte aus den unterschiedlichen Epochen nach tragfähigen Antworten auf grundlegende Fragen unserer menschlichen Existenz.
Gerade angesichts der aktuellen Corona- Entwicklung sind Museen wichtige Orte kultureller Sinnstiftung und dienen in Zeiten der Krise mehr noch als sonst als wertvolle Ideengeber, wie wir künftig als Gesellschaft miteinander leben wollen.”
Auch Dauerausstellung wieder geöffnet
Auch die Dauerausstellung im Augsburger Textilmuseum ist wieder geöffnet. Sie war wegen der Corona-Pandemie fast zwei Monate lang geschlossen. Die Besucher können hier Aufstieg und Niedergang der heimischen Textilbranche nacherleben. Die Dauerausstellung zeigt historische Webmaschinen, einzigartige Mustersammlungen sowie eine große Vielfalt an Farben und Stoffen.
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