Die Sanierung eines Hauses in Montreal durch Jean Verville architectes birgt eine skulpturale Überraschung, eine architektonische Dimension. Das Architekturbüro entwickelte ein einfaches wie komplexes System, das die Räume für ein junges Ehepaar definiert: geometrische Verflechtungen und visuelle Durchbrüche, um ein Haus nach dem Bild seiner Besitzer zu schaffen.
Positive und negative Räume
Zu Beginn verlangten die Gestalter von den Nutzern, ihre Gewohnheiten und die mit ihrem täglichen Leben verbundenen Bedürfnisse zu hinterfragen. In diesem Prozess übernehmen die Bauherrn Mathieu und Benjamin mit Enthusiasmus, Humor und Sensibilität die spielerische Herangehensweise des Architekturbüros Jean Verville.
Es ist ein Spiel aus positiven und negativen Räumen. Bewusst verzichten die Bauherrn auf Flächen am Boden zugunsten räumlicher Qualitäten: Volumen und Zwischenräume bilden ein häusliches Ökosystem aus Reihen und Vis-à-vis.
Einheitliche Monomaterialität
Belebt durch die konstante Variabilität der Farbschattierungen, belebt durch die Jahreszeiten und das natürliche Licht, das aus dem an den Wohnraum angrenzenden Garten kommt, manifestiert das MB-Projekt den Ausdruck dieser äußeren Parameter auf seine vereinheitlichende Monomaterialität. In Verbindung mit dem städtischen Kontext und dem Fluss der dynamischen Interaktionen, die durch die internen Bedingungen, einschließlich der Bewegungen der Bewohner und ihrer Lebensweise, hervorgerufen werden, zeichnet sich eine rhythmische Vielseitigkeit ab, die im Gegensatz zur geometrischen Strenge der Anordnung steht.
Verschmelzung von Funktionen
Über die Verschmelzung der häuslichen Funktionen hinaus schlägt MB eine Intervention vor, die die Wechselbeziehungen vervielfacht, um die Bewegung durch einen Parcours zu fördern, der seine räumliche Vielschichtigkeit offenbart. Vom Archetyp zur Abstraktion wird der Raum transformiert. Von einer organisatorischen Matrix zu einem Entdeckungsspiel, präsentiert MB einen Ort, der am aktiven Leben seiner Nachbarschaft teilnimmt und gleichzeitig einen familiären Treffpunkt schafft.
Fakten
Projekt: Wohnhaus MB
Standort: Montréal, Kanada
Fertigstellung: 2022
Bauherrn: Benjamin Boller und Mathieu Denécheau
Fläche: 140 m²
Architektur und Innenarchitektur: Jean Verville architectes, www.jeanverville.com; Team: Jean Verville, architect (Architekt), Tania Paula Garza Rico, architect (Studio Leiter), France Goneau (künstlerische Beraterin)
Fotos: Maxime Brouillet photographer, www.maximebrouillet.com