1 Monat GRATIS testen, danach für nur 7,50€/Monat!
Home » Materialien »

Neue Materialien: Leuchtende Textilien aus leitfähigem Garn mit LEDs. md-mag.com

Neue Materialien
Leuchtende Textilien

Die Kombination von Licht und Textil ergibt neue Möglichkeiten für ganz spezielle “Leucht-Stoffe“. Leuchtende Textilien können nicht nur als Kleidungsstück, sondern auch als Raumtextil genutzt werden.

Autorin Christiane Sauer

Für leuchtende Textilien finden LEDs Verwendung, die sich als ausgesprochen robuste und langlebige Leuchtmittel aufgrund ihres kalten Lichtes gut in Oberflächen oder geschlossene Aufbauten integrieren lassen. Als einzelne “Lichtpixel” können sie digital angesteuert werden und so unterschiedliche Funktionen erfüllen.

Die winzigen Lichtquellen lassen sich besonders gut in Stoffe integrieren, da die zur Stromversorgung verwendeten elektrisch leitfähigen Garne wie herkömmliche Textilgarne verarbeitet werden und somit zum integralen Bestandteil des Materials werden.

Filz-Teppich mit LEDs bestückt

Das holländische Designlabel LAMA entwickelte einen mit LEDs bestückten Filz-Teppich. Hierbei werden gepresste Filzstreifen an den Längsseiten nach dem Zufallsprinzip versetzt und aneinander gefügt, so dass ein freies Muster entsteht und der Bodenbelag in jeder beliebigen Größe herstellbar ist.

Das Material selbst kreiert hierbei die Struktur, in die für ein Sonderprojekt des Airbus A 350 erstmalig auch Leuchtdioden eingebracht wurden. Der Belag mit integriertem Lichtsystem kann an die Beleuchtung für Boden, Wand oder Decke angepasst werden.

Tragbares Textil mit einer lichttechnisch animierbaren Oberfläche

Weiteres Beispiel für leuchtende Textilien: Das Licht emittierende Gewebe ‚Lumalive‘, von Philips entwickelt, kombiniert ein tragbares Textil mit einer lichttechnisch animierbaren Oberfläche. Das Gewebe ist weich und anschmiegsam und besitzt einen mehrschichtigen Aufbau. Nicht nur die Leuchtdioden, sondern auch alle notwendigen elektronischen Komponenten und wieder aufladbare Batterien sind direkt in das Textil eingearbeitet.

Trotzdem lässt sich das Kleidungsstück angenehm tragen, die Technologie ist unsichtbar integriert. Im ausgeschalteten Zustand sieht ‚Lumalive‘ aus wie ein gewöhnlicher Stoff. Die LEDs werden nur im aktivierten Zustand sichtbar und können bis zu 16 Millionen Farben wiedergeben. Durch spezielle Computeranimation lassen sich so auch Textnachrichten oder einfache Grafiken und Animationen auf dem Kleidungsstück “abspielen”.

Licht für animierte Möbelbezüge oder Heimtextilien

Der modulare Aufbau der Kleidung ermöglicht es, vor dem Waschen die unter dem Oberstoff verborgene LED-Schicht zu entfernen. Die Größe der Leuchtmodule ist derzeit auf ca. 20 x 20 Zentimeter beschränkt. Über die Anwendung in Bekleidung hinaus sind natürlich auch durch Licht animierte Möbelbezüge oder Heimtextilien denkbar.

Ein interaktives Kleidungsstück, das vom dänischen Designstudio Diffus in Zusammenarbeit mit dem Alexandra Institut für Research und der Danish School of Design entwickelt wurde, visualisiert die CO2 Konzentration seiner Umgebung. Ein Sensor misst die CO2-Werte der Luft und gibt diese an einen integrierten Mikrokontroller weiter. Dieser wandelt die Daten in Lichtmuster um – vom langsamen, gleichmäßigen Pulsieren bis zu schnellen, hektischen Blitzen, je nach Konzentration von CO2 in der Luft.

Die Spezialisten aus so unterschiedlichen Feldern wie Mikroelektronik, Stickerei, Mode und Interaktionsdesign arbeiteten hierbei zusammen, um den ‚Climate Dress‘ zu realisieren. Die vom Schweizer Traditionsunternehmen Forster Rohner angefertigten Stickereien transportieren sowohl die Messsignale als auch den elektrischen Strom für die über hundert eingearbeiteten LEDs.

Möglichkeiten industrieller Verarbeitung öffnet Perspektiven für leuchtende Textilien

Das weiche, elektrisch leitfähige Garn ähnelt in seiner Konsistenz herkömmlichem Garnen, so dass es leicht mit existierenden Maschinen verarbeitet werden kann. Die Möglichkeit der industriellen Verarbeitung eröffnet für die Zukunft neue Perspektiven in der Anwendung der so genannten “intelligenten” Textilien.

Die intuitive, optische und haptische Interaktion zwischen Nutzer und Computer wird einen großen Schritt vorangetrieben und ist nicht mehr an starre Bildschirme gebunden. Alle technischen Elemente sind Teil der Stickerei, sie werden nicht versteckt, sondern zum gestaltenden Teil des Designs.

Gleichzeitig ist das Konzept ein Kommentar zum Status-Quo unserer Umwelt, bei dem auch teils unbequeme Tatsachen, wie in diesem Fall der CO2-Gehalt, in ansprechender Form visualisiert werden.

Kontakt:

Lama concept, elektronstraat 12, unit 5, 1014 AP Amsterdam/NL

Philips Lumalive, High Tech Campus 27, 5656 AE, Eindhoven/NL

DIFFUS, Gasværksvej 10A, 1th 1656 Kopenhagen/DK

Weitere Materialentwicklungen und -anwendungen finden Sie hier

Anzeige
Top-Thema
Anzeige

Neueste Beiträge
Blendfrei
Arbeitsplatzleuchte der Novus Dahle GmbH
Blendfrei
Titelbild md 03-04
Ausgabe
03-04.2024 kaufen
EINZELHEFT
ABO

Architektur Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Architektur-Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum arcguide Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des arcguide Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de