1 Monat GRATIS testen, danach für nur 7,50€/Monat!
Home » Materialien »

Glasfaserbeton als Beton-Tapete

Neue Materialien
Glasfaserbeton als Beton-Tapete

Neue Möglichkeiten der Gestaltung nicht nur im konstruktiven, sondern auch im dekorativen Bereich eröffnet glasfaserverstärkter Beton, Glasfaserbeton.

Autorin Christiane Sauer

Das Beton-Kompositmaterial wurde in Anlehnung an glasfaserverstärkten Kunststoff entwickelt. Dabei wurde das Potenzial des Werkstoffes schon früh erkannt. Jedoch waren erste Tests parallel zur Entwicklung des glasfaserverstärkten Kunststoffes in den 1940er Jahren erfolglos, da die Glasfasern nicht beständig genug für die alkalische Betonumgebung waren und sich auflösten. Alkalisch beständige Fasern wurden erst Ende der sechziger Jahre entwickelt und Glasfaserbeton in Folge bereits seit den siebziger Jahren kommerziell verwendet.

Leichter und dauerhafter: Glasfaserbeton

Die Leichtigkeit und Gestaltungsvielfalt des Materials kommt den aktuellen Ansprüchen an Baumaterialien derzeit wieder sehr entgegen. Als Fassadenplatten eingesetzt, wiegt der leichte und dauerhafte Werkstoff nur etwa ein Viertel vergleichbarer konventioneller Betonplatten. Das spart Kosten nicht nur bei Transport und Handhabung, auch Unterkonstruktion und Anschlüsse können geringer dimensioniert werden. Der Oberflächengestaltung sind keine Grenzen gesetzt, es können auch sehr filigrane Motive ausgebildet werden.

Der Werkstoff besteht aus einer Mischung aus Zement, Quarzsand und alkalibeständigen Glasfasern. Die Mischung wird in einem Sprühverfahren auf die Negativform aufgebracht, bei dem die Fasern und der Zement während des Sprühens vermengt werden, zusammen auf der Oberfläche auftreffen und gleichzeitig durch den Sprühdruck verdichtet werden.

Glasfaserbeton: geringe Stärke, feine Oberflächenstruktur

Mit dieser Technologie ist es möglich, hochbelastbare großformatige Platten mit geringer Stärke und einer äußerst feinen Oberflächenstruktur herzustellen. Die äußere Schicht sollte dabei keine sichtbaren Fasern enthalten und besteht aus einer millimeterdünnen Schicht rein zementösen Materials, die als erstes in die Rohform eingebracht wird.

Dadurch ist es möglich, selbst feinste Oberflächen wie geprägte Tapeten als Struktur in Beton abzuformen. Dies macht sich der Londoner Designer Eric Barrett zunutze und kreiert sogenannte “walled-paper” Paneele von bestechender Qualität und Optik. Die ornamentalen Oberflächen lassen sich im Außen- und Innenbereich als Fassadenelemente, Wand- und Bodenbelag oder im Möbelbau als Oberfläche für Tische, Arbeitsbereiche oder Tresen-Verkleidung einsetzen.

Keine Korrosionsgefahr bei Glasfaserbeton

Für Bodenfliesen lässt sich die Rauheit der Oberfläche bzw. der Beschichtung der geforderten Rutschfestigkeit anpassen. Die positiven Materialeigenschaften herkömmlichen Betons wie Dauerhaftigkeit und Feuerfestigkeit sind hier gleichermaßen vorhanden. Darüber hinaus besteht bei Glasfaserbeton keine Korrosionsgefahr, da kein Metall eingelagert ist. Die notwendige Überdeckung der Fasern kann dadurch im Vergleich zu Stahlfaserarmierungen weiter reduziert werden, die Paneele sind also mit geringerer Gesamtstärke herstellbar.

Aufgrund der thermischen Masse wirken Glasfaserbeton-Elemente im Innenraum auch als wärmespeicherndes Element. Sie absorbieren tagsüber an heißen Tagen oder bei Sonneneinstrahlung Wärme und geben sie abends zeitversetzt wieder an die Umgebung ab.

Ein Standardpaneel hat die Abmessungen von 200 x 50 Zentimetern und wiegt bei einer Stärke von zwei Zentimetern nur 30 Kilogramm. Die Materialstärke kann technisch bis auf acht Millimeter reduziert werden. Die “Beton-Tapete” kann einfach an bestehenden Wänden befestigt werden. Die Oberfläche ist mit einer wasserabweisenden Versiegelung versehen, so dass Anwendungen auch in Bad oder Dusche nichts im Wege steht. Neben den ornamentalen, vorgefertigten Tapetenmustern kann jede Art von fein strukturierter Oberfläche – selbst nach fotografischen Vorlagen – sonderangefertigt werden.

Innovative Verarbeitungsmöglichkeiten

Diese innovative Verarbeitung eines bekannten Materials entlockt dem harten Werkstoff Beton eine vollkommen neue “weiche” Seite. Die textile Anmutung, verleiht ihm eine optische und haptische Faszination, die ihn als mineralische Bekleidung für hochwertige Anwendungen im Interior-Bereich besonders attraktiv macht.

Kontakt:
Concrete Blond Ltd.

Weitere Materialentwicklungen und -anwendungen finden Sie hier

Anzeige
Top-Thema
Anzeige

Neueste Beiträge
Elementar
Armaturenkollektion aus Edelstahl von der Zucchetti Rubinetteria S.p.A.
Elementar
Titelbild md 03-04
Ausgabe
03-04.2024 kaufen
EINZELHEFT
ABO

Architektur Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Architektur-Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Medien GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum arcguide Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des arcguide Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de