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Differenzierte Fachgespräche

md moderiert Expertengespräche auf der Domotex 2017
Differenzierte Fachgespräche

Renommierte Architekten, Designer und Branchen-Experten folgten dem Ruf der md zur den Innovations@Domotex Dialogues auf die Domotex 2017. Es entstanden anregende Gesprächsrunden zu den Themen Future Living, Trend Spotting, Space & Acoustics und Consulting & Sustainability.

Autorin Marie-Luise Mugrauer

Auch zur diesjährigen Weltleitmesse für Bodenbeläge Domotex 2017 in Hannover konnte die Fachzeitschrift md interior | design | architecture namenhafte Designer und Architekten für differenzierte Fachgespräche gewinnen. In insgesamt vier Dialogues äußerten sich Experten zu den Leitthemen Future Living, Trend Spotting, Space & Acoustics und Sustainability. Die Moderationen übernahmen zu gleichen Teilen Designkritiker Dr. René Spitz sowie Innenarchitekt und Designer Prof. Rudolf Schricker. Der Andrang während der Gesprächsrunden übertraf alle Erwartungen.
Einen spannenden Auftakt bot Design-Ikone und Special Guest der Domotex 2017 Alfredo Häberli von Alfredo Häberli Design Development aus Zürich. In seinem Keynote-Vortrag zum Thema „Future Living“ thematisierte er das Spannungsfeld zwischen intelligentem Wohnen und dem Verlangen nach Ökologie und Authentizität – beides Phänomene, die nach Häberlis Einschätzung im zukünftigen Wohnen entscheidende Rollen spielen werden. Architekten, Planer, Designer und Innenarchitekten stehen künftig vor der Herausforderung, eine Lösung zu finden, die beide Extreme vereint.
Im Anschluss diskutierten Alfredo Häberli und Architekt Martin Haller, Büro Caramel in Wien, zum Thema „Wohnen – now what? Für eine Architektur der Menschlichkeit“. Dr. René Spitz setzte mit seiner Frage, was die größte Herausforderung im Designprozess darstelle, einen entscheidenden Impuls. Beide Gesprächspartner waren sich einig: „Die größte Einschränkung der Menschlichkeit in Architektur und Design ist nicht das Geld; es ist die Zeit“, erklärte Martin Haller. „Ein geringes Budget kann durch zusätzliche Zeit zur Ideenfindung kompensiert werden – Geld ist nicht entscheidend.“ Alfredo Häberli ergänzte: „Dabei ist es extrem wichtig, sich bewusst zu werden, was wir wirklich brauchen, statt Zeit mit unnötigen technischen Spielereien zu vergeuden.“
Im Rahmen des Trendtables materialisierten insgesamt sechs Jungdesigner aus ganz Europa ihre Visionen zur Bodengestaltung der Zukunft. Dem voraus ging ein experimenteller Workshop unter der Leitung des renommierten Designers Stefan Diez. Die Resultate der selbstständigen Arbeitsphase waren ebenso vielfältig, wie die Jungdesigner, die dahinter stecken. Während des zweiten Dialogues ermöglichte es Dr. René Spitz den Zuhörern die Talente und ihre Projekte näher kennen zu lernen.
So berichtete Bilge Nur Saltik aus Istanbul und London von ihrer Vision einer Verschmelzung verschiedener Materialien – von hart bis weich und Textil bis Stein – unter dem Titel „Transitions“ . Ebenso bemerkenswert war das Projekt „Track & Trace“ von Klaas Kuiken aus Arnhem, Niederlande. Fliesen in Form eines Pentagons reagieren auf den Druck beim Betreten mit einer leichten Verschiebung. Die Idee zu dieser Interaktion entstand beim Gang über Schnee.Die Berlinerin Hanne Willmann wählte für ihr Projekt „New Authentics“ gleich mehrere Techniken – dennoch vereinten alle ihre Wertschätzung des Handwerks: „Ich möchte experimentieren: mit Farben, Techniken der Interaktion, Design, Materialien, Werkzeugen und Prozessen – ohne dabei das Wesen und die Schönheit des Handwerks zu verlieren. Inspiriert von dem, wie etwas gemacht wird, werde ich neue Authentizität entwickeln, die Bodengestaltung feiern.“ Stilbrüche standen beim Projekt „Mineralartificial Walking“ von Victoria Wilmotte aus Paris im Fokus. Sie kombinierte klassische Materialien wie Stein und Marmor mit Kunstharz und farbig betonten Fugen. Das Designerduo aus Glasgow Jane Briggs und Christy Cole fand seine Inspiration im Merzbau von Kurt Schwitter. Die daraus resultierende Installation „Merzing“ erstreckte sich vom Boden bis hin zu dreidimensionalen Elementen an den Wänden. Der als Fischgrät verlegte Belag zitiert über ein Digitaldruckverfahren Ausschnitte des Merzbaus.
Zum dritten Dialogue unter dem Titel „Space & Acoustics“ traf Prof. Rudolf Schricker vom Stuttgarter Atelier Schricker auf Architektin Vera Hartmann von Sauerbruch Hutton. Grundlage der Gesprächsrunde bot die Eingangsfrage: „Ob Konzertsaal, Büro- oder Museumsbau: Wie sehen akustisch optimierte Räume aus?“. „Die Designszene wird von visuellen Aspekten dominiert“, deklarierte Vera Hartmann. Das Lichtdesign bilde bei Architekten und Designern einen elementaren Entwurfsbestandteil. Die Raumakustik hingegen spielt, laut Erhebungen, in den meisten deutschen Räumen eine untergeordnete Rolle. Unüberhörbar war der Appell an die Planer, den Klang des Raumes ebenso virtuos zu entwerfen, wie dessen Erscheinung.
Abschließend zur Dialogues-Reihe diskutierten Tina Kammer, Mitbegründerin von InteriorPark, und Werner Franz, Mitgründer des Plajer & Franz Studios über „Consulting & Sustainablity. Kann Beratung Ware sein? Wie verkauft man Nachhaltigkeit? Was heißt das für den Point of Sale von Dienstleistungen? Der Begriff Nachhaltigkeit wird, laut Referenten, inflationär gebraucht. Was fehlt, sind konkrete Lösungen. Design und Nachhaltigkeit befinden sich offenbar noch in einem eher theoretischen oder zumindest akademischen Diskussionslevel. Sieht man von „Nachhaltigem Bauen“ ab, das sich mehr den technisch-ökonomischen und energetisch-optimierten Kriterien widmet, entstehen immer mehr angewandte Beispiele von Designkonzepten, die Beratung, Kommunikation und Produktanwendungen subsummieren und glaubwürdige Kombi-Lösungen von digitaler Information und konkreter individueller Analogerfahrung anbieten.
Zum Abschluss hatten interessierte Zuhörer nach jedem Dialogue die Gelegenheit, an Guided Tours teilzunehmen. Im Rahmen der Führungen begleiteten Architekten, Innenarchitekten und Designer die Teilnehmer zu ausgewählten Herstellern und versorgten sie mit spannenden Hintergrundinformationen.
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