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Beständig überraschend: Set-Design für Loreak in San Sebastián/Spanien md-mag.com

San Sebastián/Spanien
Set-Design für Loreak

Eine Markenidentität für das baskische Modelabel Loreak zu schaffen war die Aufgabe, die an das Architektenteam von Pensando en blanco herangetragen wurde. Das Ergebnis: eine wandlungsfähige Interiorlandschaft als begehbare Kunstinstallation.

Autorin Christiane Sauer

Aurora Polo und Borja Garmendia, die Gründer des Designstudios Pensando en blanco mit Fokus auf Art Direction, Interior und Grafik, arbeiteten über den Verlauf eines Jahres an einem umfassenden Konzept, das nicht nur den Raum, sondern auch Display, Verpackung, Grafik und vieles mehr umfasste. Für die Inszenierung der Kleidungsstücke kooperierten sie mit Ion Ander Belocki, der mit Ja! Studio bereits zahlreiche Schaufenstergestaltungen für Loreak umgesetzt hat.

Er kreiert ungewohnte visuelle Kontexte und steht für eine faszinierende Gratwanderung zwischen formaler Reduktion und materieller Sinnlichkeit. Vielseitigkeit und Dynamik waren die Begriffe, entlang derer die Gestaltungsideen entwickelt wurden. Gleichzeitig sollte ein beständiges Bild geschaffen werden, das in der Schnelligkeit der Modetrends eine Orientierung vermittelt, die zugleich Veränderung und Adaption erlaubt.

Authentische Materialität

Diese Offenheit bietet die neue Filiale im Zentrum von San Sebastián, die im Herbst 2017 als Damenstore zeitgleich mit einem benachbarten Herrenstore mit entsprechendem Designkonzept fertiggestellt wurde. Ein offener Grundriss und mobile Ausstattungsobjekte erlauben das Rekonfigurieren der räumlichen Situation. Somit können immer wieder neue, für die Kunden überraschende Eindrücke erzeugt werden.

Der Schaufensterbereich des Damenstores, der von einer acht Meter langen Wand flankiert wird, kann für Designinstallationen, für die Sonderpräsentation eines neuen Kollektionsstückes oder schlicht als Teil des Gesamtraums genutzt werden. Möglich sind diese Konstellationen durch wenige, gezielt platzierte Elemente.

Zur Wand rechtwinklige Schienen in der Decke des Eingangsbereiches dienen entweder zur Installation von Leuchten oder als Halterungen für Displays und betonen von der Straße aus die Tiefe des Raums. Die Längswand des Eingangsbereichs birgt weitere Schiebeelemente, die bei Bedarf herausgezogen werden können. So wird der Raum mit einer einfachen Geste für unterschiedliche Konfigurationen nutzbar.

Die Objekte, auf und an denen die Ausstellungsstücke platziert werden, haben einen individuellen und skulpturhaften Charakter und treten mit den Kleidungsstücken in einen Dialog, anstatt nur passiver Hintergrund zu sein. Starke Formen und präsente Materialität prägen das Bild: Großformatige Blöcke aus massiver Zeder oder unbehauene Marmorbrocken aus einem lokalen Steinbruch bringen Authentizität und Ursprünglichkeit in den Raum. 1,80 m hohe Wandelemente aus blauem Glas und Eichenholzrahmen mit Marmorbasis ermöglichen durch ihre freie Platzierung Raumzonen, die sich wandelnden Bedürfnissen anpassen.

Präzision im Detail

Die mit großer Sorgfalt und Präzision ausgeführten Details dieser Möbelobjekte bilden einen spannungsvollen Kontrast zu den rohen Materialien der Holz- und Marmorblöcke.

Eine durchgängig roséfarbene Bodenbeschichtung verbindet als delikater Untergrund. Während eine umlaufende Voutenbeleuchtung die weißen Wände in gleichmäßiges Licht taucht, inszenieren punktuelle Strahler die frei stehenden Objekte. Im Untergeschoss bieten tribünenartige Stufen weiteren Platz für die Präsentation aktueller Kollektionen.

Um das Label im neuen Licht zu präsentieren, wirken alle Elemente zusammen: Räumliche Konstellation, Display, Grafik und Mode bilden ein Ganzes, das den Kern der Marke, immer wieder überraschend und zugleich beständig zu sein, zeitgemäß und hoch ästhetisch umsetzt. Die Interiorlandschaft aus den fast grafisch wirkenden Objekten lässt sich immer wieder anders konfigurieren und eröffnet somit fortwährend wechselnde Blicke auf die Kollektionen.

Weitere Materialentwicklungen und -anwendungen finden Sie hier


Factsheet

Projekt: Loreak San Sebastián

Standort: Garibay 22, 20004 Donostia-San Sebastián/Spanien

Fläche: 270 m²

Konzept und Entwurf: Pensando en blanco

Design and Project Management: Aurora Polo

Art Direction: Borja Garmendia; www.pensandoenblanco.com

Schaufenster Display: Jon Ander Beloki, Ja! Studio; www.ja-studio.com

Auftraggeber: Loreak Mendian

Fertigstellung: September 2017

Materialien:

Displayständer: Eichenholz, Markina-Marmor geschliffen, schwarzer Stahl

Objekte: Zedernholzblöcke, Markina-Marmor roh, Keramik


Autorin Christiane Sauer

Die Architektin und Materialspezialistin lehrt als Professorin für Textil- und Flächendesign an der Weissensee Kunsthochschule Berlin. www.formade.com www.luelingsauer.com


Set design for Loreak in San Sebastián, Spain

Continuously surprising

The task with which the Pensando en blanco architectural team was commissioned consisted in creating a brand identity for the Basque fashion label Loreak. The result: an adaptable interior landscape in the shape of a walk-in art installation.

Aurora Polo and Borja Garmendia founded the Pensado en blanco design studio that is focused on art direction, interior design and graphic design. Over the course of one year they worked on a holistic concept comprising not just the space but displays, packaging, graphics and much more as well.

To enact the garments effectively, they co-operated with Ion Ander Belocki who had already implemented many window displays for Loreak with his “ja!” studio. He creates unusual visual contexts and is known for a fascinating balancing act between formal reduction and material sensuality. Versatility and dynamics were the key works that governed the development of the design ideas. At the same time, a continuous image was to be created that in the face of rapidly changing fashion trends provides orientation and permits both change and adaptation.

Authentic materiality

The new outlet offers such openness

 in the city center of San Sebastian. It was completed in the autumn of 2017 as a women‘s as well as a men‘s store next to it, based on the same design concept. The open floor plan and mobile interior objects allow reconfiguration of the spatial situation. Thus new impressions that surprise clients time and again can be generated.

The window area of the women‘s store, flanked by an 8 m long wall, can be used for design installations or special presentations of new collection pieces or simply as part of the overall space. These constellations are enabled by a few, precisely placed elements.

In the entrance area, tracks in the ceiling fixed at a right angle in relation to the wall are either used for mounting lamps or as brackets for displays; viewed from the street, they emphasize the room‘s depth. The longitudinal wall in the entrance area contains further sliding elements that can be pulled out when needed. In this way the space can be easily used in various configurations.

The objects on which the display pieces are placed have individual and sculptural, characteristic features. They enter into a dialogue with the garments instead of just functioning as a passive background. The overall impression is marked by strong contours and a prevalent materiality: large-dimensioned blocks of solid cedar or unhewn marble chunks from a local quarry lend authenticity and originality to the space. 1.8 m high wall elements of blue glass and oak frames with marble plinths can be freely placed to create spatial zones that adapt to changing requirements.

Precision in the details

The details of the furnishing objects were carried out with great care and precision. They form a suspenseful contrast to the rough materials of the wood and marble blocks. The consistently pink-colored floor coating acts as a delicate connecting base. The circumferential cove lighting sheds uniform light on the white walls, while spotlights point on the freestanding objects. In the basement, bleacher-like steps provide additional space for the presentation of current collections.

All elements interact to present the label in a new light. The spatial constellation, displays, graphics and fashion merge to form a unit that implements the core of the brand, namely to be always surprising and constant at the same time, in a contemporary and highly aesthetic way. The interior landscape created by the almost graphic-looking objects can be reconfigured over and over again, thus opening up changing views on the collections. Author: Christiane Sauer

Christiane Sauer

Author

She is an architect and material specialist and teaches as professor of textile and surface design at Weissensee Kunsthochschule Berlin. www.formade.com www.luelingsauer.com

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