Die neu in Holzbauweise erbaute Lodge wurde inmitten des mehrere Hektar umfassenden Schloss- und Golfareals errichtet. Mit einem rechteckigen Grundriss unter einem durchlaufenden Satteldach bedienen sich Oxen Architekten der Grundform archaischer Langhäuser im ländlichen Raum. Mit der Schieferhülle aus einem Guss geben sie dem Bau jedoch ein architektonisch sehr modernes Gesicht. Nichts stört den monolithischen Charakter der sachlich reduzierten Gebäudehülle: Fassaden und Dachhaut gehen ohne Dachüberstand flächenbündig ineinander über, Öffnungen sind an den Längsseiten nur sehr sparsam gesetzt. An den Giebelseiten hingegen sind die eingerückten Fassaden des Baus in Holzbauweise im Dachgeschoss vollständig verglast und öffnen sich mit gebäudebreiten Balkonen dem Grün. Die hier angebrachte rot lackierte Holz-Lattung nimmt einen vertrauten Farbton aus der historischen Nachbarbebauung auf und lässt den dunklen Baukörper wie ein Juwel von innen her leuchten. Die eine versorgt auf der Westseite ein Gastzimmer mit Tageslicht und schöner Aussicht, die andere ist über eine skulpturale Außentreppe aus Beton und Corten-Stahl Eingangsportal ins Dachgeschoss.
Insgesamt konnten die Architekten auf der Bruttogrundfläche von 336 m² fünf komfortable Doppelzimmer und zwei geräumige Suiten unterbringen. Eindeutige Grundrisse, freie Flächen und natürliche Materialien schaffen visuelle Ruhe. Das Interior-Design wird eindeutig von der Weißtanne geprägt. Diese zeigt sich jedoch nicht nur an den Raum-Oberflächen: Nach Entwürfen des Architekten wurden auch Bettablagen, Konsolen, Fußleisten und Vorhangschienen aus dem Schwarzwälder Holz gefertigt. Das Ergebnis ist ein sehr homogenes, flächenbündiges Erscheinungsbild, dem die Badezimmer – in den Raum eingestellte, schwarze Kuben – als gestalterische Kontrapunkte gegenüberstehen. Die Lignotrend Brettsperrholzelemente vereinen als multifunktionale, formstabile Gesamtpakete Statik, Schallschutz, endfertige Holzansicht und Raumakustik. „Durch die präzise Vorfertigung der Holzelemente konnten wir das Gebäude äußerst schnell und witterungsunabhängig errichten und auch die Ausbauphase ging sehr zügig voran“, erläutert Bernd Oxen die Vorzüge des Bauens in Holzbauweise.