Gegründet vom ehemaligen Bauhaus-Lehrer László Moholy-Nagy, entwickelte sich das New Bauhaus Chicago zu einer der bedeutendsten Ausbildungsstätten für Fotografie in den USA. „Wir zeigen die bisher umfassendste Schau zur Fotografie am New Bauhaus und dem Institute of Design außerhalb der USA“, erläutert Annemarie Jaeggi, Direktorin des Bauhaus Archiv / Museum für Gestaltung. Grundlage bilden die Bestände des Bauhaus-Archivs zur legendären Chicagoer Schule mit vielseitigem Material aus den späten 1930er- bis 1980er-Jahren. Punktuelle Leihgaben namhafter Kulturinstitutionen in Chicago runden die Präsentation ab. Sie gibt Einblick in die Lehrpraxis sowie die Bandbreite der fotografischen und filmischen Arbeit von Lehrenden und Studierenden. Im Zentrum standen experimentelle Herangehensweisen, die von Fotogrammen über vielfältige Spielformen der Fotografie bis hin zum bewegten Bild reichten. Neben rund 200 Fotografien und 20 Filmen umfasst die Ausstellung eine Vielzahl von Dokumenten und Publikationen und vermittelt so die Geschichte und die Besonderheiten des Fotografieprogramms am New Bauhaus und dem Institute of Design, das über die Jahre hinweg zwar zahlreiche Änderungen, aber auch zentrale Konstanten aufweist. In der Lichtwerkstatt angesiedelt, war der Fotografieunterricht zunächst Teil des interdisziplinär angelegten Vorkurses. Licht wurde als eigener Werkstoff betrachtet und behandelt. Die Ausbildung zielte darauf ab, mit Fotografie der eigenen Kreativität einen Ausdruck zu verleihen und sich einen souverän gestaltenden Blick anzueignen.
New Bauhaus Chicago: Experiment Fotografie und Film
Bauhaus-Archiv / Museum für Gestaltung
Klingelhöferstraße 14
10785 Berlin
Bis 5. März 2018