Ein Nebengebäude am Stadtrand von Herzogenaurach sollte in ein wohngesundes Passivhausbüro umgewandelt werden. Buchinger/Hüttinger Architekten planten ein aus Fichtenbrettsperrholz konstruiertes Haus, dessen asymmetrischer Baukörper durch eine hinterlüftete Hülle aus Cortenstahl umschlossen wird. Steckgitterelemente aus Cortenstahl verkleiden die Fassade und das Dach. Klappläden aus dem gleichen Material machen das Haus im geschlossenen Zustand zu einem monolithischen Baukörper.
Im Kontrast dazu steht die Holzmassivbauweise, die sich auch an den Einbauten im Inneren zeigt. Die Oberflächen wurden nur mit ökologischer Lauge und weißpigmentierter Seife behandelt. In Küche und Bad arbeitete man zudem mit Glas. Zellulose- und Holzfaserdämmung führten zu guten Energiewerten. Der U-Wert der Außenwand liegt bei unter 0,1 W (m² K), die Luftdichtheitsprüfung ergab einen Wert von n50 = 0,05/h. Umweltfreundliche und schadstoffarme Baustoffe erzielten gute Werte in puncto Raumluft, sodass das Bürogebäude neben dem Passivhaus- auch das Sentinel Haus-Zertifikat erhielt.
Factsheet
Projekt: Gesundes Passivhausbüro
Standort: Herzogenaurach
Architekt: Bucher/Hüttinger Architektur, Innenarchitektur, Betzenstein
Bauaufgabe: Umbau in Bürogebäude nach Passivhausstandard und Sentinel-Haus-Richtlinien für Wohngesundheit
Fertigstellung: 2014
Materialien: Brettsperrholz Fichte (zum Teil mit Lauge und Seife behandelt), Eichenholzdielen, mit Bio-Silikatfarbe gestrichene wohngesunde Gipsfaserplatten
Hersteller: Stora Enso Wood Productions (Brettsperrholz)
Hannes Bäuerle
Der Kolumnist der Smart Materials-Serie ist Inhaber der Materialagentur Raumprobe in Stuttgart und Kooperationspartner von md.
Website der Materialagentur Raumprobe
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