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Urban Renewal der Megacities

Chinesischen Großstädten geht der Baugrund aus
Urban Renewal der Megacities

Den chinesischen Großstädten geht der Baugrund aus. Der Bevölkerungszuwachs gehört zu den großen Herausforderungen der Megacities. Es braucht neue Definitionen für Ort und Zeit.

Autor Jamy Yang

English translation below

Den chinesischen Großstädten geht der Baugrund aus. In Shanghai kamen 2017 „nur“ noch rund 1,4 Mio. m² Wohn- und Grundbesitz auf den Markt – ein Rückgang von 22 % pro Monat. Ginge es nach dem Masterplan „Shanghai 2040“, wäre allerdings Bauland von 3200 km² erforderlich, um negatives Wachstum zu verhindern. Der Bevölkerungszuwachs gehört zu den großen Herausforderungen der Megacities. Es braucht neue Definitionen für Ort und Zeit.

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Mingsheng Wharf, Shanghai: Umnutzung von Asiens vormals größtem Getreidespeicher in ein Zentrum für Kunst und Kultur. Foto: Tian Fangfang

In Shanghai werden Altfabriken aktuell gerne in Wohnraum mit zum Teil außergewöhnlichen Nutzungskonzepten umgewandelt. Diese „Urban Micro-Communities“ sind offen, inklusiv und flexibel. Wie die „Urban Nests“ der Automarke Mini. Mini hatte in Shanghai in seiner gleichnamigen Ausstellung vorgeschlagen, Wohnraum miteinander zu teilen. Das wurde 160 Mio. Mal im Netz gelesen und in den sozialen Medien 950 000-fach gelikt.

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Die Unterseite der vorgehängten Rolltreppe wurde von dem Künstler Zhan Wang gestaltet – ein lebendiger Spiegel aus reflektierendem Edelstahl. Foto: Tian Fangfang

In der Auseinandersetzung mit dem industriellen Erbe sollten die historischen und kulturellen Werte bewahrt und zugleich neu interpretiert werden. Ein gelungenes Beispiel sind die von Atelier Deshaus/Shanghai umgenutzten Mingshen-Silos, Wo vormals in Asiens größtem Getreidespeicher 80 000 Tonnen Reis lagerten, entstand mit Mingshen Wharf ein modernes Kunstzentrum, nicht von ungefähr auch als Centre Pompidou von Shanghai bekannt.

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80 000 Tonnen Reis konnten früher in dem Silo gelagert werden. Foto: Tian Fangfang

Ikonografisches Merkmal sind gläserne Außenrolltreppen, die den Besucher stufenweise zum Ausstellungssaal ins OG befördern. Die Silos selbst blieben weitgehend unberührt. Es gelang, sowohl dem geschlossenen Baukörper eine gewisse Offenheit zu geben als auch Ort und Zeit in einen neuen Kontext zu setzen: Der Fokus liegt auf der spektakulären Aussicht auf den Huangpu und auf der Lage am Flussufer. Die alte Zeit ist sozusagen in der neuen hinterlegt.

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Jamy Yang

studierte in China Produktdesign, absolvierte in Deutschland den Master in Industriedesign und gründete 2005 in Shanghai das ‚Yang Design, Büro für Produktstrategien und Designberatung‘.


Letter from Shanghai

Urban Renewal

Hello city renovators,

Chinese cities are reaching their limits as far as building sites are concerned. In Shanghai, “only” about 1.4 million of square meters of housing and real estate reached the market in 2017, corresponding to a decline of 22 percent per month. According to the ‘Shanghai 2040’ master plan, however, construction sites of 3,200 square meters would be needed to prevent negative growth. Population growth belongs to the biggest challenges of mega cities. New definitions of time and place are required.

In Shanghai, many old factories are being converted into living space, sometimes using exceptional utilization concepts. These “urban micro communities” are open, inclusive and flexible. Like the “urban nests” of the Mini automobile brand. In an exhibition of the same name, Mini had suggested to share living space in Shanghai. The idea was read 160 million times in the net and received 950,000 likes in the social media.

In a dispute over the industrial heritage, the historical and cultural values should both be preserved and newly interpreted. The converted Mingshen silos, designed by Dehaus/Shanghai studio, are a successful example. Where Asia’s biggest granary used to be, storing 80,000 tons of rice, Mingshen Wharf was created – a modern art center that not without reason was dubbed the Centre Pompidou of Shanghai.

An iconographic feature are glass escalators on the outside that transport visitors step by step to the exhibition hall above. The silos as such were largely left untouched. The designers succeeded to convey a certain openness to the closed building structure and to put place and time in a new context: The focus is on a spectacular view of Huangu river and on the waterfront position. Times of old are deposited in the present time, so to speak.

Best regards, Jamy

Author Jamy Yang

studied product design in China and graduated in Germany with a master’s degree in industrial design. He worked at Siemens HQ for a while before returning to China and founding Yang Design in Shanghai in 2005, an office for product strategies and design consultancy.

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