Neuartig in der Herstellung, konstruktiv anspruchsvoll und formal interessant. Mit ‚Ripple 2.0‘ beweist Benjamin Hubert sein Gespür für Materialien und Strukturen.
Autor Jörg Zimmermann
“Materials driven, process led.” Dieser Ansatz gelte schon seit der Studiogründung in 2007, sagt Benjamin Hubert. Er liebt es, die Dinge in die Hand zu nehmen, handwerklich an seinen Ideen zu arbeiten und mit Materialien und Formen zu experimentieren. Sein Design entsteht mehr in der Werkstatt als am Computer. Machen, ausprobieren, verwerfen, und das Ganze von vorne. “Hands on” eben. So ist die Entwicklung auch bei ‚Ripple‘ gelaufen. Für den ultraleichten Tisch gibt es keine Scribbles, Benjamin Hubert ist stattdessen mit einem Versuchsaufbau gestartet. Die Idee: durch eine besondere Konstruktion und Verarbeitung von Flugzeugsperrholz aus Fichte einen besonders leichten, aber zugleich sehr stabilen Tisch herzustellen. Mit Unterstützung des kanadischen Herstellers Corelam hat Hubert eine Konstruktion aus dreilagigem Sperrholz entwickelt.
Schon 2013 hatte der Designer einen der ersten Prototypen während des London Design Festivals präsentiert. Nun, ein Jahr später, ist der Tisch auch formal noch weiter gereift. Benjamin Hubert hat die Verbindung von Tischplatte und Tischbeinen optimiert und dem konstruktiven Aufbau unter der Tischplatte eine konkave Form gegeben. Dadurch ergibt sich an den Kanten eine Plattendicke von lediglich 3,5 mm. Bei Abmessungen von 2,5 m Länge und 1 m Breite benötigt ‚Ripple 2.0‘ nur rund 80 Prozent des Materials eines herkömmlichen Holztisches. Und dies bei einer erstaunlichen Stabilität. Ohne Probleme trägt die Konstruktion eine Mitarbeiterin des Designstudios, aufbauen und tragen lässt sich der Tisch von einer Person. “Der Tisch wird bald in die Serienproduktion gehen”, gibt Benjamin Hubert sich nach Gesprächen mit verschiedenen Herstellern optimistisch.
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