Objekte zu entwerfen, die zeitlos sind und dennoch den Zeitgeist treffen, kann fordernd sein. Marco Dessí legt sich nicht fest und bleibt offen für unterschiedliche Stile in Mode, Design und Musik.
Autorin Katharina Feuer
“Was würde Konstantin machen?” Diese Frage stellte sich Designer Marco Dessí des Öfteren – in den Jahren seines Studiums und zu Beginn seiner Selbstständigkeit. Prägendes Erlebnis für den Österreicher war eine Studienreise nach Mailand. In einem Showroom von ClassiCon lag ein Katalog mit und über Konstantin Grcic aus.
Die Ansichten des Münchner Designers waren fortan eine Art roter Faden für Dessí. Grcics Maschinenästhetik und das Prozesshafte in der Form gaben ihm eine Idee, wie Design funktionieren und gelingen kann. Heute hat sich Marco Dessí weitestgehend davon emanzipiert – das Buch bleibt, zur Erinnerung.
Als entscheidenden Charakterzug bezeichnet Marco Dessí sein Sich-nicht-festlegen-wollen. Neugierig und offen für unterschiedliche Stilrichtungen in der Musik, Mode und Kunst sei es für ihn zugleich eine große Herausforderung, den Zeitgeist einzufangen und in eine zeitlose, eigene Handschrift zu übertragen.
Für das modulare Sofa ‚Palais‘ für Wittmann hatte Dessí nichts Geringeres im Sinn als “einen japanisch, minimalistischen Anspruch außerhalb Japans”. So fertigt die österreichische Manufaktur eine leichte, nicht zu legere Sitzlandschaft. Die Vielzahl der Konfigurationsmöglichkeiten sowie Materialien wie Leder, Stoff, Stein, Glas und Holz zeigen seine Freude am Experimentellen. Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Wittmann gibt ihm zukünftig weitere gestalterische Freiheiten, weiß Dessí. Mehr will er nicht verraten.
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