Designer Chat mit dem norwegischen Designer Daniel Rybakken

Sein Schlüsselerlebnis hatte Daniel Rybakken im Osloer Haus seiner Mutter. Ein ungenutzter Raum wirkte mit dem durch die Vorhänge hereinfallenden Tageslicht hell und freundlich. Wie anders war die Anmutung bei künstlicher Beleuchtung. Der Bezug nach außen fehlte. Der Raum wirkte trist und kalt. Seitdem ist Rybakken auf der Jagd nach einem Licht, das dem natürlichen möglichst nahe kommt. Mit seinem ersten Designprojekt hätte er fast Schiffbruch erlitten, denn die Kosten für die Entwicklung seiner technisch anspruchsvollen Leuchte ‚Counterbalance‘ waren immens. 2011 beim Salone del Mobile hatten einige Hersteller Interesse an dem Prototypen bekundet, aber Rybakken entschied sich für Luceplan. Der innovative Anspruch der Italiener bei Material, Technik und Design überzeugte ihn. Jüngstes Ergebnis der Zusammenarbeit ist der Kronleuchter ‚Stochastic‘.

Kronleuchter sind eine Königsdisziplin, gibt Rybakken zu bedenken. Sie dominieren einen Raum und sind ein klares Statement. Eine Herausforderung, die Rybakken experimentell löste. Scheinbar willkürlich in ihrer Anordnung, reflektieren und strahlen die Kugeln vielschichtig. Der Clou: Die LED-Lichtquelle bleibt mittig versteckt – das diffus abstrahlende Licht blendet nicht. Ein entscheidendes Detail der Leuchte ‚Stochastic‘. In Zukunft will sich Rybakken wieder mehr unabhängigen, konzeptionellen Projekten widmen – auf der Suche nach dem perfekten Licht.