Warum das Rad völlig neu erfinden, wenn es erstklassige Vorbilder gibt? So hat Alexander Rehn seine Begeisterung für ein spezielles Entwurfsdetail einer Designikone in ein eigenständiges Design überführt.
Der SaloneSattelite auf der Mailänder Möbelmesse ist ein erstklassiges Sprungbrett, das junge Designer benötigen, um die Industrie auf sich aufmerksam zu machen und um an erste Aufträge zu kommen. Das gilt auch für Alexander Rehn. An seinem Stand entwickelte sich 2013 ein Fachgespräch mit dem Marketing- und Designchef von Girsberger, Matthias Seiler. Rehn hatte einen Stuhl und einen Hocker ausgestellt, die Seiler begeisterten. Der junge Designer hatte die Konstruktionsidee einer schraubenlosen Holz-Metall-Verbindung des Dietiker Klassikers weiterentwickelt und das Konzept zeitgemäß interpretiert. Es war der Beginn einer mehr als eineinhalbjährigen guten Zusammenarbeit, an deren Ende die Produktfamilie ‘Finn’ präsentiert werden konnte. “Ich war sehr froh darüber, dass es fast keine Änderungen gab, außer Kleinigkeiten, die dem Produktionsprozess geschuldet sind”, schwärmt Alexander Rehn. “Das ist nicht selbstverständlich!”
Trotz des gleichen Themas gibt es viele neue Details: Der neu entwickelte Stahlmetallverbinder verbindet Sitzfläche und Stuhlbeine so, dass eine Schattenfuge entsteht – man könnte meinen, die Sitzfläche schwebt. Die Linien sind klarer und die abgeschrägten Kanten verleihen eine moderne Optik. Und Bruno Rey? Der war sehr erfreut, dass seine ursprüngliche Entwurfsidee aufgegriffen und weitergeführt wurde. Dabei besitzt der neue Entwurf ein eigenständiges Design und ist nicht einfach nur ein Redesign des Dietiker Originals von 1971.
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