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Interview mit der französischen Architektin Odile Decq. md-mag.com

Ein eigener Kopf
Odile Decq

Die französische Architektin Odile Decq schafft extreme Räume voller Dynamik. Auch beim GL Events Headquarters in Lyon/F verschmelzen Architektur und Interior zu einem komplexen Universum.

Büro: Studio Odile Decq
Standort: 1I, Rue des Arquebusiers, 75003 Paris/F
Inhaberin: Odile Decq
Gründungsjahr: 1980
Mitarbeiter: 20
Arbeitsbereiche: Architektur, Stadtplanung, Design
Realisierte Projekte: Banque populaire de l’Ouest, BPO, 1990; A-14-Viadukt, Nanterre, 1993–1996; MACRO, Museum for Contemporary Art, Rom, 2010; Restaurant Phantom, Opéra Garnier, Paris, 2011 u. a.
Ihre Gestaltungsphilosophie?
Die Erweiterung konventioneller Raumerfahrungen zieht sich wie ein roter Faden durch alle unsere Projekte. Egal, ob Architektur, öffentlicher Raum, Innenarchitektur, Möbel- und Leuchtendesign.
Wie finden Sie Inspiration?
Überall und von allem. Ich halte die Augen weit auf und bin jederzeit aufnahmebereit für Neues aus Kunst, Wissenschaft, Technologie, Architektur. Grundstück und bau- licher Kontext sind der Ausgangspunkt, führen mich an das Wie und Was der Bauaufgabe heran. Meine Projekte erzählen immer eine Geschichte.
Welches Projekt war für die Entwicklung des Büros das wichtigste – und warum?
Es sind zwei: Das BPO war unser erstes Bürogebäude. Hier haben wir viele neue Technologien ausprobiert wie die weltweit erste abgehängte Doppelglasfassade (mit Peter Rice) oder die für Frankreich ersten Open Space-Büros. Beim MACRO ging es eher um konzeptionelle Fragen, an die wir uns vorab über verschiedene Wettbewerbe herantasteten: Wegführung, publikumswirksame Orte versus neutrale Ausstellungsräume, Interaktion mit dem städtischen Umfeld etc.
Ein Statement zum Projekt GL Events Headquarters in Lyon/Frankreich. Worin bestand die Herausforderung?
Die größte Herausforderung bestand darin, ein offenes Raumkonzept mit einer klaren und spezifischen Identität in das Setting eines ehemaligen Hafens zu integrieren. Den Bezug zum Ort stellen für mich riesige Stahlstrukturen dar. Früher standen am Quai Ladekräne, die die Schiffsladungen löschten und die Waren aufs Quai brachten. Dieses Bild nehme ich auf mit dem 25 m über das Quai auskragenden Baukörper
Die zweite Herausforderung lag darin, das rundum verglaste Gebäude komfortabel zu halten, es vor Überhitzung im Sommer und Kälte im Winter zu schützen. Dazu haben wir spezielle mechanische Lösungen entwickelt.
Gab es bei der Realisierung des Entwurfs positive bzw. negative Überraschungen?
Überraschungen gibt es in der Bauphase natürlich immer. Bei diesem Projekt war für mich die Montage des Stahlfachwerks und dann die Montage des großen Querträgers im 4. OG, von dem die vier Geschosse abgehängt sind, ein sehr bewegender Augenblick. Das gleiche, als die Fassaden das obere Volumen umschlossen und dann, als das himmelhohe Atrium zum ersten Mal räumlich erfahrbar wurde und ich spürte, welch kraftvoller Raum hier entstanden ist.
Wunsch/Ziel des Bauherren. Was sollte das Projekt können?
Ein wichtiges Ziel war, im Gebäudeinneren maximale Transparenz zu erreichen. Es gibt deshalb nur eine Betonwand für die Versorgungsschächte und Toiletten auf der Ostseite. Selbst die Fluchttreppe wurde in feuerfesten Glassegmenten ausgeführt. Das Gebäude vermittelt perfekt seine Unternehmensidentität mit diesem einfachen Baukörper: innen kraftvoll und dynamisch und anspruchsvoll in der Ausführung – bis ins letzte Detail.
Odile Decq, herzlichen Dank für das Interview.
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