Ausrichtung, Location, Zeitpunkt: Die internationale Textilfachmesse MoOd stellt sich neu auf. md-Redakteurin Susanne Tamborini berichtet.
Autorin Susanne Tamborini
Aussteller und Besucher warten schon länger darauf. Nun sind die Würfel für eine strategische Neuausrichtung der internationalen Textilfachmesse MoOd in Brüssel gefallen. Anlässlich der im September 2015 zu Ende gegangenen Herbstshow mit 125 Ausstellern aus 22 Ländern stellte der langjährige Verantwortliche General Manager Patrick Geysels das Konzept vor. Nach 30 Jahren Decosit und 7 Jahren MoOd: ändern sich Ausrichtung, Location und Zeitpunkt schon zum nächsten Jahr. Ab 2016 versteht sich die neue MoOd stärker als Boutiqueshow. Ein einheitliches Standkonzept, und Sondershows sollen dem Wandel von der Order- zur Kontaktmesse Rechnung tragen. Patrick Geysels will vor allem “den Turn of Investment für die Aussteller verbessern”. Zu einem entspannten “Marktplatz”-Feeling soll vor allem die neue Location beitragen: das ‚Tour & Taxis‘, eine lichtdurchflutete Tageslichthalle aus den 1910er Jahren. Eine attraktive Alternative zur dunklen und in die Jahre gekommenen und viel zu großen Halle 5 auf dem monumentalen Weltausstellungsgelände von 1935, bei der man allenfalls die frühere Nachbarschaft zum silberstrahlenden Atomium vermissen wird. Der MoOd-Neustart stellt selbst den Termin auf den Prüfstand. Zwar wird es weiterhin der Herbst sein, aber die Aussteller können über drei Alternativen innerhalb eines Zeitfensters von Anfang September bis Anfang Oktober abstimmen. Das Ergebnis stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.
Der Textilfachmesse ist ein positiver Neustart zu wünschen. Erst in diesem Jahr konnte durch den Zukauf der Indigo Brüssel Home Edition die Präsenz von mehr als 110 Kreativistudios abgesichert werden. Profis auf der Suche nach Talenten finden dort zur Frankfurter Heimtextil eine spannende Ergänzung. Darüber hinaus profiliert sich die Messe mit ihrer Zusammenarbeit mit Trevira CS. Auf dem ‚Trevira square‘ stellen zehn führende Spezialisten für das Contractgeschäft die Funktionalität von Textilien und die Innovationen bei der Garnherstellung in den Fokus. Hier findet ein intensiver Austausch unter Fachleuten statt. Auch mit der überzeugend präsentierten Materialplattform hat sich Brüssel Fachkompetenz erworben ebenso wie mit dem so genannten Launch Pad, einer von Jennifer Castoldi (trendease) in Kooperation mit der Messe kuratierten Plattform junger Start-Ups. Last not least: der Blue Drop-Award, mit dem die Messe seit Jahren die Innovationen der Aussteller prämiert und als Trendbaromter analysiert. Auch dieses ein Alleinstellungsmerkmal, welches von Branchenkennern aufmerksam registriert wird. MoOd must go on! Viel Erfolg!
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