Eine Ausstellung im Deutschen Architektur Museum in Frankfurt entführt in die faszinierende Arbeits- und Inspirationswelt des Studio Mumbai
Daniel von Bernstorff
Eine Ausstellung wie ein Labor. Materialien, Modelle, Skizzen, Farben, Prototypen, Videos, Bücher und Werkzeuge umgeben den Besucher, der sich zunächst orientieren muss.
Wer die vom arc en rêve centre d’architecture in Bordeaux kuratierte Ausstellung im Frankfurter DAM betritt, fühlt sich wie in einer eigentümlichen Werkstattatmosphäre, in einer Welt zwischen Tradition und Moderne, zwischen indischer Handwerkskunst und digitaler Zukunft. Genau das ist die Welt des im Jahr 2005 von Bijoy Jain in der Megalopolis Mumbai gegründeten Studio Mumbai. Jain, der in den USA studiert hat, vereint in seinen Projekten indische Handwerkskunst, traditionelle Fertigkeiten und Traditionen wie kein zweiter mit westlicher Kultur. Studio Mumbai befindet sich in Aliba im Südwesten der Metropole und ist kein Architekturbüro herkömmlicher Art sondern eher ein Werkstattlabor des Wissens und der Fertigkeiten, in dem Architekten, Handwerker, Steinmetze, Zimmerleute, Schreiner und Blechschmiede gemeinsam an den unterschiedlichsten Projekten arbeiten. Im Zentrum steht dabei immer der Mensch in seiner Beziehung zur Natur, der gesamte Umsetzungsprozess des Projektes wird in oft jahrelanger Kleinarbeit – auch dem Thema Zeit wird im Studio Mumbai eine ganz eigene Bedeutung beigemessen – vom Studio Mumbai begleitet.
Die Ausstellung im DAM macht diese zutiefst organischen und interdisziplinären Arbeitsprozesse durch unzählige Exponate sinnlich erlebbar und lässt den Besucher in eine Welt abtauchen, in der der Respekt vor Natur, Mensch und Tradition die Grundlage allen Handels sind.
Between the sun and the moon – Studio Mumbai im DAM – Deutsches Architekturmuseum Frankfurt am Main. Bis zum 21.August 2016
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