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Oberflächen: Technik & Design

Serie Smart Materials 18
Oberflächen: Technik & Design

Gutes Design sollte nicht nur optisch, sondern auch technisch und funktional überzeugen. Das schließt auch die Mehrheit der Materialien ein. Was nützt die schönste Oberfläche, wenn sie sich innerhalb kurzer Zeit abnutzt oder nicht richtig pflegen lässt? Gerade im Ladenbau wäre das fatal.

Ursprünglich unter rein funktionalen Aspekten entwickelte Werkstoffe haben in vielen Fällen auch großes gestalterisches Potenzial. Deutlich zu beobachten ist das bei den Nivelliermassen, die originär für den Ausgleich unebener Bodenbeläge entwickelt wurden. Inzwischen werden zahlreiche Produkte dieser Gattung auch als sichtbarer Endbodenbelag angeboten. Das Beispiel macht deutlich, dass etwas, das technisch wunderbar funktioniert, nicht zwingend auch optisch den geforderten Ansprüchen entsprechen muss. Bei den dünnen, selbst nivellierenden Ausgleichsmassen gibt es zahlreiche Anbieter. Wer solche Produkte als sichtbaren Bodenbelag einsetzten möchte, sollte auf die wenigen Systeme zurückgreifen, die für diese Funktion weiter entwickelt wurden. So lassen sich optische Überraschungen vermeiden.
Wer hochbelastbare Materialien für den Einsatz im Bereich Shop/Retail sucht, ist gut beraten, sich in Branchen mit noch härteren Anforderungen umzutun. Wird ein Parkett als Industrieboden eingesetzt, kann davon ausgegangen werden, dass es die Anforderungen im Ladenbau ebenfalls erfüllt. Großes gestalterisches Potenzial weist die rasant wachsende Gruppe der technischen Textilien auf. Einerseits aufgrund der überraschenden Vielfalt und Robustheit, anderseits durch die noch “unverbrauchte” Anmutung.
Besonders deutlich wird der enge Zusammenhang von Funktion und Optik auch beim Trendthema Patina. Nachdem der sogenannte “Shabby Chic” in den letzten Jahren gebrauchte Möbel und Oberflächen wieder salonfähig gemacht hat, greifen diesen Trend inzwischen viele Baustoffe auf. Alte Parkettdielen werden recycelt, Metalle vorpatiniert und selbst wertvolle Teppiche mit Säure auf alt getrimmt. Die Menge an angebotenen Oberflächen mit (vermeintlicher) Patina ist inzwischen groß, unter anderem befeuert durch die digitale Drucktechnologie, mit der sich nahezu alle Materialien in der gewünschten Optik bedrucken lassen. Damit lässt sich Patina auch auf neuen Oberflächen bildlich darstellen.
Es wird aber nicht nur aufgedruckt. Zahlreiche Werkstoffe werden in diversen Verfahren handwerklich oder maschinell vorpatiniert. Eine große Gruppe bilden dabei Holzböden. Auf dem Markt sind neu gefertigte Bodenbeläge, die durch trommeln oder spezielle Hobelmesser den Anschein erwecken, als wären sie bereits Jahrzehnte in Gebrauch. Das Phänomen ist auch in der Mode zu beobachten. Eine Used-Look-Jeans mit Löchern und Abnutzungen kann da schon mal deutlich teurer sein als ein “unbehandeltes” Exemplar. So wie da die Meinungen auseinandergehen und es Verfechter gibt, die ihre Jeans lieber selbst mit den üblichen Gebrauchsspuren versehen, kann man es auch bei den Materialien sehen. Welche Materialien und Oberflächen sind überhaupt in der Lage, eine schöne eigene Patina zu entwickeln?
Autor Hannes Bäuerle
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